
Wahl des richtigen Gaming Monitors
Beim Gaming sind grafische Details und Reaktionsgeschwindigkeit alles. Vom tiefsten Dunkel eines Dungeons bis zum glitzernden Licht einer futuristischen Stadt, die Technologie des Gaming-Bildschirms kann den Unterschied ausmachen, wie man diese Welten erlebt. Während viele Gamer viel Zeit und Geld in den Kauf der neuesten Grafikkarte oder des schnellsten Prozessors investieren, wird oft übersehen, wie wichtig der Monitor selbst ist. Von Bildschirmgröße und Auflösung bis hin zu Synchronisationstechnologien und Farbräumen: In diesem Artikel tauchen wir tief in die Monitor-Technologien und alle relevanten Faktoren ein, die man bei der Auswahl des perfekten Monitors für sein Gaming-Setup berücksichtigen sollte.
Das Thema im Überblick
Der Monitor spielt beim Spielen eine entscheidende Rolle. Egal, ob Sie ein Gelegenheitsspieler sind oder professionelle Ambitionen haben, die Größe und Auflösung des Bildschirms können das Spielerlebnis erheblich beeinflussen.
Was ist der richtige Gamer Bildschirm? Die Größe des Monitors

Gängig sind heutzutage PC-Monitorgrößen von 19 bis 32 Zoll. Grundsätzlich bedeutet ein größerer Bildschirm ein größeres Sichtfeld. Dies kann insbesondere wichtig sein, um ein immersiveres Erlebnis zu bieten. Auch die Pixeldichte spielt hierbei eine Rolle. Denn je größer der Bildschirm ist, desto höher sollte auch die Bildschirmauflösung des Monitors sein. Gängige Formate sind z.B. 1080p / FullHD (1920x1080) bei 24 Zoll, 1440p / WQHD (2560x1440) bei 27 Zoll oder 4k (3840x2160) bei 32 Zoll und mehr. Eine zu niedrige Auflösung bei einem größeren Monitor führt zu einem unscharfen, verwaschenen Bild.
Normaler Flachbildschirm vs. Curved - was ist besser?
Herkömmliche Flachbildschirme liefern in der Regel ein gleichmäßigeres Bild, da sie keine Krümmung aufweisen, die das Bild verzerren könnte. Dies kann bei professionellen Anwendungen wie Grafikdesign oder Foto-/Videobearbeitung von Vorteil sein. Ein weiterer Vorteil von Flachbildschirmen ist häufig der Preis, da sie in der Regel günstiger sind als ihre gebogenen Pendants. Wenn man also neben dem Gaming auch professionelle Anwendungen verwendet, ist ein Curved-Monitor vielleicht nicht die beste Wahl.
Curved Monitore
Das Hauptargument für einen Curved Monitor ist die Immersion. Die gekrümmte Oberfläche des Bildschirms soll die peripheren Sichtbereiche des Nutzers besser ansprechen und so ein Gefühl von Tiefe und Involviertheit erzeugen. Dies kann besonders bei Rennspielen, Flugsimulatoren und First-Person-Spielen nützlich sein. Außerdem reduziert die Krümmung Spiegelungen und Reflexionen, da das Licht aus verschiedenen Winkeln unterschiedlich gebrochen wird. Es gibt große Unterschiede bei der Krümmung, selbst günstigere Gaming Monitore weisen mittlerweile eine Krümmung auf, die jedoch recht gering ausfällt.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen Curved und Flat von den individuellen Vorlieben und dem Verwendungszweck ab. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, und was für den einen ideal ist, muss für den anderen nicht unbedingt das Richtige sein.

Gaming Monitore: Hertz-Zahl bzw. Bildwiederholfrequenz
Ein oft übersehener, aber kritischer Aspekt eines Spielmonitors ist seine Bildwiederholrate, die in Hertz (Hz) gemessen wird. Diese Zahl gibt an, wie oft der Bildschirm pro Sekunde aktualisiert wird.
Ein Gaming PC Bildschirm mit einer höheren Bildwiederholrate kann Bilder schneller aktualisieren, was zu einem flüssigeren und reaktionsschnelleren Spielerlebnis führt. Dies ist besonders bei schnellen, actionreichen Spielen wie Ego-Shootern oder Rennspielen von Vorteil. Ein Monitor mit 144 Hz oder sogar 240 Hz bietet hier deutliche Vorteile gegenüber einem Standard-Monitor mit 60 Hz. Mittlerweile gibt es sogar Monitore mit 360 Hz, die jedoch sündhaft teuer sind. Die meisten Gamer setzen auf ein 120 oder 144 Hz Display.
Wichtig ist jedoch, dass nur ein leistungsfähiger PC die Vorteile einer hohen Bildwiederholrate voll ausnutzen kann. Wenn Ihr PC bei dem jeweiligen Spiel die maximale Bildwiederholrate, die der Monitor darstellen kann, nicht erreicht, lohnt sich auch ein Monitor mit einer sehr hohen Bildwiederholrate nicht.
Der Paneltyp eines Monitors hat einen erheblichen Einfluss auf die Bildqualität, die Reaktionszeit und den Betrachtungswinkel. Daher hier eine kurze Einführung in die gängigsten Paneltypen.
IPS (In-Plane Switching):
- Vorteile:
Bietet die besten Betrachtungswinkel und eine sehr gute Farbtreue. Häufig von Grafikdesignern und Profis gewählt. - Nachteile:
Oft etwas teurer als TN-Panel und kann eine etwas langsamere Reaktionszeit als TN-Panels haben.
VA (Vertical Alignment Panel):
- Vorteile:
Bietet bessere Schwarzwerte und höhere Kontrastverhältnisse als IPS oder TN. Gut für Filmliebhaber oder Spiele mit dunklen Szenen. - Nachteile:
Kann bei Farbgenauigkeit und Betrachtungswinkel hinter IPS zurückbleiben und zeigt manchmal Ghosting (helle Schlieren) bei schnellen Bewegungen.
OLED (organische Leuchtdioden):
- Vorteile:
Jeder Bildpunkt strahlt sein eigenes Licht aus, was zu perfekten Schwarzwerten und einem sehr guten Kontrastverhältnis führt. Sehr schnelle Reaktionszeit. - Nachteile:
Teurer und anfällig für Einbrenneffekte bei statischen Bildern bzw. Bildbereichen über längere Zeit (z.B. statische Menüs). Deutlich teurer als die Alternativen.
TN (Twisted Nematic):
- Vorteile:
Oft die günstigste Variante mit der schnellsten Reaktionszeit. Ideal für kompetitive Spiele. - Nachteile:
Geringere Blickwinkel und Farbgenauigkeit im Vergleich zu anderen Paneltypen.
Farbräume & HDR: Relevanz von Farbtiefe und Kontrastverhältnis
Ein moderner Gaming Monitor sollte in der Lage sein, einen großen Farbraum realistisch darzustellen. Die Farbtiefe bezieht sich auf die Anzahl der Farben, die ein Display darstellen kann. Ein Monitor mit einer höheren Farbtiefe (10 bit statt 8 bit) kann feinere Farbunterschiede darstellen, wodurch ein lebendigeres, realistischeres Bild entsteht.
HDR (High Dynamic Range) erhöht das Kontrastverhältnis, sodass Sie tiefere Schwarztöne und hellere Weißtöne erhalten. Das Ergebnis ist ein Bild mit mehr "Tiefe" und Detailreichtum, insbesondere in Szenen mit hohen Kontrasten.
Vorteile von einer 4K-Auflösung und warum Vorsicht bei 4k Gaming Monitoren geboten ist
4K bietet eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, viermal mehr als 1080p. Das Ergebnis ist ein unglaublich scharfes und detailreiches Bild. Allerdings benötigt 4K auch viel mehr Rechenleistung. Wenn Ihr PC nicht für 4K-Spiele ausgelegt ist, kann es zu Leistungseinbußen kommen. Außerdem ist der Unterschied zwischen 4K und 1440p auf kleinen Bildschirmen für viele Menschen unsichtbar, da auch der Sitzabstand zum Monitor hierbei eine Rolle spielt.
Sogenanntes "Tearing" (d.h. Verzerrungen) ist für Gamer ein echtes Ärgernis. Dies kann aber softwareseitig nicht immer zufriedenstellend behoben werden. Die Einstellung “Vsync” synchronisiert die maximale Bildrate (FPS) mit der maximalen Frequenz des Monitors (z.B. 60 oder 144 Hz). Wenn der Computer diese maximale Monitorfrequenz ausnutzen kann, funktioniert Vsync gut, erhöht aber den Input Lag. Das ist besonders bei kompetitiven Spielen ärgerlich.
PC Monitor Gaming mit Gsync oder Freesync: Um dieses Problem zu lösen und Vsync zu umgehen, kommen Synchronisationstechnologien ins Spiel. G-Sync (von NVIDIA) und FreeSync (von AMD) sind Technologien, die entwickelt wurden, um durch die Synchronisierung der Bildwiederholfrequenz des Monitors mit der Bildwiederholfrequenz der Grafikkarte Bildschirmverzerrungen und Verzögerungen (Input Lag) zu vermeiden. Dies führt zu einem flüssigeren Spielerlebnis, insbesondere wenn die FPS (Frames per Second) nicht konstant ist.
- G-Sync: Exklusiv für NVIDIA-Grafikkarten und oft mit einem Aufpreis verbunden, da spezielle Hardware im Monitor benötigt wird. G-Sync bietet eine leicht bessere Technologie als die AMD-Variante.
- FreeSync: Eine Lösung von AMD, die oft günstiger ist, da sie keine spezielle Hardware erfordert. Seit 2019 unterstützen auch NVIDIA-Grafikkarten Freesync.
Es ist wichtig, einen Gaming PC Bildschirm mit der entsprechenden Grafikkarte zu kombinieren, um von diesen Technologien zu profitieren. Ein G-Sync-Monitor funktioniert nur mit einer NVIDIA-Karte. Aber es ist auch wichtig zu wissen: Je höher die FPS, desto weniger relevant sind diese Technologien. G-Sync und Freesync sind vor allem bei sehr schwankenden FPS Zahlen zwischen ca. 40-80 (bzw. 48-80 bei NVIDIA und einigen Freesync-Monitoren) relevant.
Letztendlich gibt es keinen Gamer Bildschirm, der für jeden die beste Kaufempfehlung ist. Die Wahl des idealen Spielmonitors kann auf den ersten Blick überwältigend erscheinen, insbesondere angesichts der Fülle von Technologien und Begriffen. Um die Entscheidung in Sachen PC Monitor Gaming zu erleichtern, sind hier abschließend die wichtigsten Überlegungen zusammengefasst:
Budget: Wie bei den meisten Technologieanschaffungen sollten Sie zunächst Ihr Budget festlegen. Während teurere Monitore oft bessere Funktionen und Technologien bieten, gibt es immer noch ausgezeichnete Budgetoptionen, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Verwendungszweck: Sind Sie ein kompetitiver Gamer, der die schnellsten Reaktionszeiten benötigt? Oder suchen Sie nach einer beeindruckenden visuellen Darstellung für Einzelspieler-Spiele? Oder vielleicht etwas dazwischen? Die Antwort auf diese Fragen bestimmt Ihre Prioritäten beim Monitorkauf.
Systemkompatibilität: Es macht keinen Sinn, einen High-End 4K-Monitor zu kaufen, wenn Ihre Grafikkarte diese hohe Pixelanzahl kaum berechnen kann. Überprüfen Sie die Spezifikationen Ihres PCs, um sicherzustellen, dass er mit dem Monitor Ihrer Wahl kompatibel ist.
Zukunftstechnologien: Es lohnt sich, etwas mehr Geld in einen Monitor zu investieren, der noch einige Jahre auf dem neuesten Stand sein wird, insbesondere wenn Sie vorhaben, Ihren PC in naher Zukunft aufzurüsten.
Persönliche Vorlieben: Schließlich sollten Sie auch Ihre persönlichen Vorlieben berücksichtigen, sei es die Vorliebe für einen Curved-Bildschirm, bestimmte Marken oder auch ästhetische Aspekte wie das Design des Monitors.