
Cloud Speicher - Das sollten Sie bei Wahl des richtigen Cloud-Anbieters beachten
Ein paar hübsche Selfies oder Urlaubsbilder ganz einfach den Freunden zeigen oder von unterwegs ein paar Aufgaben für das kommende Projekt bearbeiten - Online-Speicher ermöglichen genau das. Die Webhosting-Dienste werden oft als Cloud-Speicher bezeichnet und funktionieren ähnlich wie eine Festplatte des Computers. Der Unterschied ist, dass deine Daten nicht lokal gespeichert werden, sondern online. Durch das Internet werden Fotos, Bilder oder Dokumente auf einem externen Server abgelegt. So hast Du die Möglichkeit, auf alles zuzugreifen und das egal, wo du dich gerade befindest. Das Beste ist, dass die Dienste sowohl privat wie auch geschäftlich genutzt werden können. Wer aber einen Online-Speicher-Dienst nutzen will, hat die Qual der Wahl. Worauf es wirklich ankommt und was du sonst noch über Cloud-Speicher wissen solltest, verraten wir dir im Folgenden.
Das Thema im Überblick
- Was ist ein Cloud-Speicher?
- Wie funktioniert ein Cloud-Speicher?
- Welche Vorteile & Nachteile bietet ein Cloud-Speicher?
- Wie werden die Daten in der Cloud gespeichert?
- Welche Arten von Cloud-Speichern gibt es?
- Welche sind die besten Cloud-Speicher für Unternehmen?
- Welche sind die besten Cloud-Speicher für private User?
- Was ist beim Cloud-Speicher und Datenschutz zu beachten?
- Wie viel kostet ein Online-Speicher?
- Welche Cloud ist kostenlos?
- Was sollte ich bei Cloud-Lösungen aus Übersee beachten?
- Wie funktioniert ein VPN im Ausland?
- Fazit:
Ein Cloud-Speicher ist ein Cloud-Computing-Modell, welches im Internet Daten über einen Cloud-Computing-Anbieter speichert. Die Datenspeicherung wird als Service verwaltet und betrieben. Bei Bedarf wird er mit Just-in-time-Kapazität und den entsprechenden Kosten bereitgestellt. So muss man keine eigene Datenspeicherinfrastruktur kaufen und verwalten. Somit erhält man globale Skalierbarkeit, Flexibilität und Dauerhaftigkeit und man kann jederzeit und von überall auf seine Daten zugreifen.

Der Cloud-Speicher wird von einem Drittanbieter erworben. Dieser besitzt Datenspeicherkapazität und über das Internet stellt er diese in einem Pay-as-you-go-Modell bereit. Die Anbieter verwalten Sicherheit, Kapazität und Dauerhaftigkeit und können die jeweiligen Daten für die Anwendungen auf der ganzen Welt zugänglich machen. Zugriffe auf Cloud-Speicher erfolgen über gewöhnliche Speicherprotokolle oder über eine API. Es gibt zudem auch Anbieter, die zusätzliche Dienste anbieten. Jene helfen bei der Erfassung, Verwaltung, Sicherung und Analyse von Massendaten.
Eine Festplatte kann kaputtgehen und ein USB-Stick kann verloren gehen. Außerdem können andere externe Speichermedien beschädigt werden oder einfach altern. Bei einem Cloud-Speicher kann dies nicht passieren. Wenn man sich für einen Anbieter entschieden hat, so erhält man von diesem die persönlichen Zugangsdaten. Mit diesen kann man sich einloggen und immer und von überall auf der Welt Daten hochladen und bearbeiten. Das klingt zunächst nach einem großen Vorteil. Doch es gibt selbstverständlich auch Nachteile, die im Folgenden zusammengefasst werden.
Vorteile
Schutz der Daten vor Verlust:
Wenn der Laptop oder das Handy verloren gehen oder beschädigt werden, so bleiben die Daten trotzdem erhalten.
Flexibilität:
Wenn man viel unterwegs ist, kann man mit verschiedenen Endgeräten von überall auf die Daten zugreifen.
Keine Hardware nötig:
Man muss keine teuren Speichermedien kaufen.
Automatisches Backup:
Daten müssen nicht mehr manuell gespeichert werden, da Cloud-Anbieter die Festplatte automatisch synchronisieren.
Einfach:
Fotos, Videos, Bilder und Dokumente können schnell und einfach geteilt werden.
Nachteile
Datenschutz ist nicht garantiert:
Private und persönliche Dateien sind auf fremden Rechnern und können theoretisch auch von unbefugten Dritten gesehen werden.
Bindung an einen Vertrag:
Einige Cloud-Anbieter fordern eine 24-monatige Laufzeit.
Gebührenpflichtig:
Für gewöhnlich fallen monatliche oder jährliche Gebühren an, die zu bezahlen sind.
Transfervolumen ist begrenzt:
Das Down- und Upload-Volumen ist pro Monat meistens beschränkt.
Upload-Volumen:
Große Daten bereiten beim Speichern oft Probleme.
Der Dienst funktioniert nach folgendem Konzept: Auf dem Rechner 1 liegt die Datei 1. Sie ist das Original. Von hier aus wird sie in die Cloud kopiert. Das Handy oder Rechner 2 zeigt nun an, dass Datei 1 jetzt als Kopie in der Cloud liegt. Weiter kann man bestimmen, ob man die Dateien nun automatisch herunterladen kann auf die Geräte oder ob man sie nur bei Bedarf manuell herunterlädt. Bei der ersten Option verbraucht man Speicherplatz auf dem Handy und dem Rechner und belegt zu dem den Speicher in der Cloud. Bei der zweiten Variante wird nur ein Index angezeigt, der Auskunft darüber gibt, welche Dateien zum Download verfügbar sind. Der Speicher auf dem zusätzlichen Gerät bleibt aber frei. Voraussetzung zum Download ist eine stabile Verbindung zum Internet.
Cloud-Datenspeicher gibt es in drei verschiedenen Arten: Objektspeicher, Dateispeicher und Blockspeicher. Jede Art hat ihre speziellen Vorzüge
- Objektspeicher:
Die Anwendungen, die in einer Cloud entwickelt wurden, nutzen die Vorteile des Objektspeichers, nämlich die Skalierbarkeit und Metadatencharakteristiken. Objektspeicher eignen sich ideal, wenn man skalierbare und flexible Anwendungen neu erstellen will. Darüber hinaus erlaubt diese Lösung das Importieren von bestehenden Datenspeichern zu Back-up-, Analyse- oder Archivierungszwecken.
- Datei-Speicher:
Manche Anwendungen brauchen ein Dateisystem, weil sie auf freigegebene Dateien zurückgreifen müssen. Ein solcher Speichertyp wird auch von einem netzgebundenen NAS-Server unterstützt. Diese Art eignet sich für Anwendungsfälle wie Entwicklungsumgebungen, Startverzeichnisse von Benutzern oder auch für große Inhalts-Repositorys.
- Blockspeicher:
Unternehmensanwendungen wie Datenbanken brauchen oft Speicher mit einer niedrigen Latenzzeit für den Host. Diese Speicherart ist vergleichbar mit einem Direct Attached Storage (DAS) oder einem Speichernetzwerk (SAN). Spezielle Blockspeicher sind mit virtuellen Servern ausgestattet und sie zeichnen sich mit besonders geringen Latenzen aus. Dies ist wichtig für hohe Workloads bei hoher Leistungsfähigkeit.
Ist man auf der Suche nach einem Cloud-Speicher für ein Unternehmen, so hat man andere Ansprüche als Privatpersonen. Hier geht es eher darum, wichtige Unterlagen mit dem Team oder mit Externen zu teilen. Der umfassende Cloud-Speicher-Vergleich 2021 hat aus 32 gängigen Cloud-Diensten eine Top-6 der Business-Clouds erstellt.
Your Secure Cloud
Vorteile
- End-to-End-Verschlüsselung ist sicher
- Zusätzliche User-Lizenzen können flexibel hinzugebucht werden
- kontinuierliche Backups
Nachteile
- Installation ist schwieriger
luckycloud
Vorteile
- Drei Business-Tarife sind möglich: “Team”, “pro Business” und “pro Enterprise”
- individuelle Konfiguration der Cloud möglich
- End-to-End-Verschlüsselung ist sicher
Nachteile
- für große Datenmengen teuer
Microsoft OneDrive
Vorteile
- Komplettes Office-Paket in Microsoft 365
- Starker Synchronisations-Ordner
- 24/7-Support für Business-Kunden
Nachteile
- Datenschutz ist bedenklich
Google Drive
Vorteile
- 15 GB gratis
- übersichtliche Oberfläche und die einfache Dateifreigabe
- hervorragendes Web-Office
Nachteile
- keine geschützte Freigabe
- Datenschutz ist bedenklich
Leitz Cloud
Vorteile
- Sicher und datenschutzkonform
- Einfache Organisationsverwaltung
- viele Features für den Business-Alltag
Nachteile
- Freigabe ohne Passwortschutz
Teamplace
Vorteile
- Datensicherheit ist auf hohem Niveau
- Kostenlose Basisversion
- die virtuellen Datenräume bieten einen optimalen Überblick über alle team- und projektrelevanten Dokumente und Dateien
Nachteile
- Kein Teilen einzelner Dateien
Fotos, Videos und Dateien teilen- diese Aufgaben sollte der Cloud-Speicher allemal können. Es gibt Anbieter, die jedoch mehr als nur das bieten. In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten Informationen zu Cloud-Speichern für den privaten Bedarf.
Dropbox
Vorteile
- viele Plattformen werden unterstützt
- jede Menge Funktionen
Nachteile
- nur 2GB Speicherplatz
Microsoft OneDrive
Vorteile
- in Windows integriert
- Dateiwiederherstellung möglich
Nachteile
- nur 5 GB kostenloser Speicher
Google Drive
Vorteile
- große Menge an kostenlosem Speicher
- integriert in Android-Geräten
Nachteile
- Web-Oberfläche ist nicht gut
Amazon Drive
Vorteile
- Amazon-Prime-Kunden erhalten unbegrenzten Speicherplatz für Fotos
- kann auf iPhones und iPads genutzt werden
Nachteile
- App für macOS und für iOS/iPadOS
Apple iCloud
Vorteile
- guter Preis
- enge Integration mit Apple und seinen Plattformen
Nachteile
- Fehlender Android Support
- komplexere Funktionen fehlen
Speichert man Daten in die Cloud, so heißt es, dass diese von einem Gerät über das Internet auf den Server des Cloud-Anbieters hochgeladen werden. Alle Daten können im Anschluss daran mit den jeweiligen oder zusätzlichen Geräten abgerufen werden. Ein Dienstleister stellt einem Kunden also Speicherplatz zur Verfügung. Hierbei entsteht ein Risiko, dass Dritte auch an Daten herankommen können. Einen absolut sicheren Cloud-Speicher gibt es nicht. Es wird geraten, private und persönliche Daten nicht auf dem Speicher zu verwalten oder sie nur verschlüsselt im Cloud-Speicher aufzubewahren. In Deutschland unterliegen die Daten einer Verschlüsselung und die Bestimmungen zum Datenschutz sind somit gewährleistet. Doch jedes Land hat eigene Datenschutzbestimmungen. Ruft man Daten des eigenen Unternehmens in einem fremden Land auf, ist Vorsicht geraten.

Will man sich nun einen Online-Speicher aneignen, so sind die Preise unterschiedlich. Es kommt zunächst auf den Anbieter an. Dann ist auch die Größe ausschlaggebend. Hinzu kommen noch der gewählte Tarif und die Zahlungsfrequenz. Für gewöhnlich liegen die Preise zwischen 0,14 und 6 Cent pro Gigabyte im Monat. Dies klingt zunächst günstig, doch im Monat können mehrere Terabyte zusammenkommen, sodass die Kosten am Monatsende auch 5 bis 25 Euro betragen können.
Ja, es gibt sie- kostenlose Clouds. Jedoch muss gesagt werden, dass es diese mit Abstrichen gibt und auch nicht jeder Anbieter hat sie im Angebot. Grundsätzlich bieten viele Anbieter ihre Clouds zunächst auch kostenfrei an. Der Speicherplatz ist dabei zwischen 2 und 10 Gigabytes groß. Durch Programminstallationen kann man sie auch auf mehr Gigabyte erweitern. Ein großes Fotoarchiv passt aber dann nicht rein. Zudem fehlen bei solchen Angeboten auch spezielle Extras wie passwortgeschützte Datei-Freigaben oder die Anzahl der Geräte, die man verknüpfen kann, sind begrenzt.
Die Vorteile der Cloud liegen klar auf der Hand. Deutlich mehr Speicherplatz und der Zugriff von überall wirken überzeugend. Doch zu beachten ist der Datenschutz. Viele Cloud-Dienste werden von Übersee aus angeboten. Die Speicherung datenbezogener Daten ist somit rechtlich eigentlich verboten. Private Anwender können dies aber für sich selbst entscheiden. Bei dienstlich genutzten Anwendungen sieht die Sache aber anders aus. Es sollte immer geprüft werden, ob der Anbieter „Standardvertragsklauseln“ anbietet, damit die Sicherheit bei der Verarbeitung gewährleistet wird. Für Unternehmen ist zu beachten, dass sie auf den sogenannten Privacy Shield nicht mehr setzen können. Am 16. Juli 2020 wurde die Vereinbarung zwischen EU und den USA vom Europäischen Gerichtshof (EUGH) für ungültig erklärt.
Laut aktuellen Umfragen stieg der Bedarf an Cloud-Diensten in den letzten Jahren. Durch das Home-Office haben Firmen die Möglichkeit, gleichzeitig und von überall auf dieselben Ordner zuzugreifen. Das erleichtert das Arbeiten und eröffnet mehr Flexibilität. Welcher Cloud-Speicher am besten für dein Unternehmen oder für deine private Nutzung geeignet ist, hängt immer von deinen Ansprüchen und Bedürfnissen ab. Zudem ist wichtig zu bedenken, dass europäische und deutsche Anbieter dem EU-Recht und dem EU-Datenschutz unterliegen. Besonders für Unternehmen ist dies wichtig. Aber auch Privatnutzer sollten auf die Sicherheit ihrer Daten achten.