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VPN-Verbindung - Wie funktioniert das eigentlich und wozu wird es benötigt?

Stellen Sie sich vor, dass Sie sich auf Geschäftsreise befinden und auf Ihr Firmennetzwerk zurückgreifen wollen. Dort möchten Sie Informationen zu einem Kunden oder Sie möchten einige Notizen oder Bemerkungen für Ihre Kollegen hinterlassen. Dafür stellen Sie zunächst eine Verbindung zum Internet her und wählen sich dann mittels der Software in das VPN-Netzwerk ein. Jetzt haben Sie Zugriff auf alle Dateien, die Sie brauchen, um richtig zu arbeiten. Es scheint fast so, als würden Sie in Ihrem Büro sitzen, aber Sie befinden sich viele Kilometer von Ihrem eigentlichen Arbeitsplatz entfernt. Was es mit der VPN-Verbindung auf sich hat und wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier.


Das Thema im Überblick


Was ist VPN?

VPN ist die Abkürzung für virtuelles privates Netzwerk. Es handelt sich dabei um ein geschlossenes Netzwerk, bei welchem daran Beteiligte auch räumlich voneinander getrennt sein können, aber über einen IP-Tunnel eine Verbindung haben. Man kann also eine geschützte Netzwerkverbindung unter Nutzung öffentlicher Netzwerke aufbauen. VPNs verschlüsseln den Internetverkehr und verhüllen die Online-Identität. Dritten macht man es damit schwerer, private Daten zu stehlen. Das Verschlüsseln findet in Echtzeit statt.


Wie funktioniert VPN?

Das virtuelle private Netzwerk verbirgt die IP-Adresse, indem sie vom Netz umgeleitet wird und zwar über einen speziell konfigurierten Remote-Server, der von einem VPN-Host ausgeführt wird. Wenn man mit dem VPN dann im Internet surft, wird der VPN-Server zum Ursprung der Daten. Internetdienstleister und andere Dritte können dann nicht einsehen, welche Webseiten besucht werden. Es funktioniert wie ein Filter, der alle Daten, die versendet oder empfangen werden, verdeckt. Auch wenn man diese Daten bekommt, wären sie für einen Außenstehenden nutzlos.


Was sind die Vorteile einer VPN-Verbindung?

Dank der VPN-Verbindungen kann der Datenverkehr im Internet verhüllt werden. So ist er vor fremdem Zugriff geschützt. Wenn die Daten nicht verschlüsselt sind, können sie jedem angezeigt werden, der über den Netzwerkzugriff verfügt. Dank der VPN-Verbindungen können Hacker Daten nicht mehr lesen.

Sicher dank Verschlüsselung:

Damit man Daten auslesen kann, braucht man einen encryption key. Dabei handelt es sich um einen Verschlüsselungsschlüssel. Würde man diesen nicht haben, würde ein Computer Millionen Jahre brauchen, um den Code zu entschlüsseln, wie bei einem Brute-Force-Angriff. Die Aktivitäten im Internet, selbst in öffentlichen Netzwerken werden durch die VPNs verborgen.

Inkognito durch den Datentunnel:

VPN-Server sind quasi Vertreter im Internet. Man kann sich in einem bestimmten Land aufhalten, aber die demografischen Standortdaten vom Server stammen aus einem anderen Land. So kann der eigentliche Standort nicht ermittelt werden. Hinzu kommt noch, dass die VPN-Dienste nur sehr selten Protokolle der Aktivität speichern. Es gibt auch Anbieter, die das Verhalten protokollieren, aber sie geben diese Informationen nicht an andere weiter.

Sicherer Transfer von Daten:

Wenn man außerhalb des internen Netzes des eigenen Büros arbeitet, muss man oft auf Informationen zurückgreifen, die man benötigt. Hierbei braucht man eine sichere Verbindung. Damit man einen Zugang zu diesen Daten erhält, wird häufig eine VPN-Verbindung verlangt. Die VPN-Dienste stellen die Verbindung zu privaten Servern her. Sie verwenden Verschlüsselungsmethoden, um die Gefahr eines Datenlecks zu verringern.

Zugriff auf regionale Inhalte:

Regionale Webinhalte sind nicht immer freigeschaltet für den Zugriff von überall. Verschiedene Seiten enthalten Inhalte, auf die man nur aus bestimmten Bereichen zugreifen kann. Standardverbindungen benutzen lokale Server im Land, damit der Standort bestimmt werden kann. Das heißt, dass, wenn man auf Reisen ist, so kann man möglicherweise nicht auf die Inhalte von zu Hause zugreifen. Durch das VPN-Standort-Spoofing kann man auf den Server eines anderen Landes wechseln und den Standort so verändern.


Wozu braucht es VPN-Verbindungen?

Es gibt viele Einsatzgebiete für VPN-Verbindungen. Privatpersonen nutzen es sowie auch Unternehmen, wenn es um die Kommunikation zwischen zwei Standorten geht. Gerade hierbei sind die virtuellen privaten Netzwerke wichtig. Geschäftsreisende sind auch mal am Flughafen unterwegs und möchten z. B. nur schnell die Mails checken. Hierfür loggt man sich in das offene WLAN des Flughafens ein. Natürlich ist dieses unverschlüsselt. Für Dritte ist es somit einfach den Datenverkehr, der über das WLAN läuft, mitzulesen. Hierfür braucht man nur eine frei zugängliche Software oder eine mobile App. Das Risiko, dass so wichtige und private Daten abgegriffen werden, ist sehr hoch. Die VPN-Anwendung sorgt dafür, dass Daten nicht von Unbefugten gelesen werden können. Zudem ermöglichen solche Anwendungen, dass man auf wichtige Dokumente zurückgreifen kann, die man braucht. Selbst dann, wenn man sich nicht an seinem Arbeitsplatz befindet.

Tablet mit VPN Verbindung

Welche Funktion erfüllt ein VPN?

  1. Verschlüsselung der IP-Adresse: Die wichtigste Aufgabe, die ein virtuelles privates Netzwerk hat, ist es, die IP-Adresse vor dem Internetdienstanbieter und anderen Dritten zu verbergen. Dadurch kann man Daten online senden und empfangen, ohne das Risiko, dass Dritte auf diese zugreifen können.
  2. Verschlüsselung von Protokollen: Ein VPN sollte auch dafür sorgen, dass man keine Spuren in Form von Suchverläufen und Cookies hinterlässt. Die Verschlüsselung der Cookies ist wichtig, da so verhindert wird, dass Dritte vertrauliche Informationen erhalten wie persönliche Daten, Bankdaten, Finanzinformationen etc.
  3. Kill Switch: Wird die VPN-Verbindung unterbrochen, wird die sichere Verbindung auch unterbrochen. Ein gutes VPN kann einen solchen Ausfall im Voraus erkennen und Programme schließen, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass Daten kompromittiert werden, verringert wird.
  4. Zwei-Faktor-Authentifizierung: Starkes VPN prüft jeden, der versucht, sich über eine Vielzahl von Authentifizierungen anzumelden. Man wird z. B. dazu aufgefordert, dass man ein Kennwort eingibt, dass man an sein Mobiltelefon gesendet bekommt. Der Zugriff auf eine sichere Verbindung wird Dritten somit erschwert.

Wie benutzt man ein virtuelles privates Netzwerk?

Hat man seinen sicheren VPN-Anbieter gefunden, so lädt man sich dessen Software herunter. Anschließend installiert man diese und wählt die gewünschten Sicherheitseinstellungen aus. Dann richtet man eine sichere Verbindung mit dem gewünschten VPN-Server ein. Ist diese Verbindung hergestellt, so passiert Folgendes mit den Daten:

  1. Die VPN-Software verschlüsselt auf dem Rechner den Datenverkehr. Danach sendet sie ihn über eine sichere Verbindung an den VPN-Server.
  2. Die verschlüsselten Daten werden hier vom VPN-Server entschlüsselt.
  3. Dieser sendet die Daten ins Internet und wird eine Antwort erhalten, welche dann für den Nutzer bestimmt ist.
  4. Der Datenverkehr wird dann wieder zurückgeschickt, nachdem der VPN-Server diesen wieder verschlüsselt hat.
  5. Die VPN-Software, die die Daten erhält, wird sie wieder entschlüsseln, sodass man diese verstehen und nutzen kann.

Für Hacker wird es schwieriger, diese Daten abzufangen und einzusehen. Die sichere Verbindung sorgt auch für eine erhöhte Anonymität, weil der Internetverkehr über einen externen VPN-Server umgeleitet wird. Da man über die IP-Adresse des VPN-Servers im Internet surft, bleibt die tatsächliche IP-Adresse verborgen. Für gewöhnlich kann ein Standort und sogar die Identität über die IP-Adresse aufgedeckt werden, da die Internetverbindung einzigartig ist. Wenn man eine andere IP verwendet, also die dem VPN-Server zugewiesene, ist keine der Online-Aktionen zurückzuverfolgen. Man kann dadurch anonymer im Netz surfen. Die VPN-Anwendung läuft im Hintergrund des Rechners, also stellt man keinen Unterschied fest. Bis auf die Tatsache, dass man Online-Einschränkungen umgehen kann.


Was spricht gegen VPN?

Alles das klingt zunächst wie die beste Lösung für alle Online-Datenschutzprobleme. Immerhin werden alle Daten verschlüsselt und die echte IP-Adresse wird verborgen. Sicherheit und Anonymität sind gewährleistet. Der häufigste Nachteil von VPN-Diensten ist jedoch, dass sie die eigene Internetverbindung auf unterschiedliche Weise beeinflussen können.

VPN Sicherheit Schloss vor crypto HIntergrund

Diese wären:

  • eine langsame Internetverbindung
  • spezielle Blockaden von VPN-Diensten
  • man weiß nicht, wie stark die Verschlüsselung wirklich ist
  • ein Restrisiko der Erfassung von Daten ist vorhanden und somit auch der Weiterverkauf dieser Daten an Dritte
  • Verbindungsabbrüche

Wie richte ich eine VPN-Verbindung unter Windows 10 ein?

Damit man eine VPN-Verbindung nutzen kann, muss man sie zuerst in Windows 10 einrichten und konfigurieren. Folgende Schritte sind dabei durchzuführen:

  1. Die Suche öffnen mit [Windows] + [S] und dann nach “VPN” suchen.
  2. Auf den Eintrag "Virtuelle private Netzwerke (VPNs) ändern" klicken und anschließend auf "VPN-Verbindung hinzufügen".
  3. Im sich geöffneten Fenster gibt man alle relevanten Daten für die VPN-Verbindung ein.
  4. Zuerst wählt man im Punkt "VPN-Anbieter" den Eintrag "Windows (integriert)" aus.
  5. Nun wählt man einen Verbindungsnamen für die spätere VPN-Verbindung aus.
  6. Nun muss man unter dem Punkt "Servername oder IP-Adresse" die Verbindungsdaten des Anbieters oder des Netzwerks angeben.
  7. Am Ende gibt man unter "Benutzername" und "Kennwort" die Log-in-Daten ein.
  8. Jetzt auf “Speichern” drücken und die Verbindung ist eingerichtet.

Wie richte ich VPN unter Mac OS ein?

Folgende Schritte sind auszuführen:

  1. Zuerst öffnet man die „Netzwerkeinstellungen“ innerhalb der Systemeinstellungen.
  2. In der linken Seitenleiste klickt man unten auf das Plus-Symbol, damit eine neue Verbindung hinzugefügt werden kann.
  3. Nun wählt man als „Anschluss“-Typ „VPN“ aus
  4. Dan fügt man weitere Informationen hinzu, wie den Servernamen oder den Nutzernamen.
  5. Am Ende klickt man auf „Anwenden“. So werden die Einstellungen gespeichert. Erst dann kann man sich mit dem VPN verbinden.

Warum sollte ich ein VPN auf dem Smartphone haben?

Wenn man auf Smartphones & Handys einen solchen Dienst installiert, so hat das einige Vorteile.

  1. Unbekannt im Internet surfen

    Die echte IP-Adresse wird versteckt und man surft anonym im Internet. Zudem werden die Daten verschlüsselt. So ist auch sicheres Online-Banking oder Shopping möglich.
  2. Öffentliches WLAN sicher nutzen

    In einem Virtual Private Network werden Daten verschlüsselt in die Onlinewelt versendet. Es ist also quasi eine extra Röhre. Das andere Ende ist ein Server irgendwo im Internet. Der Standort des Ausgangs lässt sich zudem frei wählen.
  3. Inhaltssperren umgehen

    Man hat uneingeschränkten Zugriff auf Streaming-Dienste aus dem Ausland, wie z. B. Netflix.

Was verbirgt sich hinter OpenVPN?

James Yonan programmierte 2001 OpenVPN und veröffentlichte es unter Open-Source-Lizenz. Das OpenVPN besteht aus zwei Komponenten. Zunächst aus einem VPN-Sicherheitsprotokoll und zudem aus einer eigenständigen Software. Diese ist dank des Open-Source-Konzepts kostenlos und für alle nutzbar. Mit der kostenlosen Software OpenVPN kann man ein virtuelles privates Netzwerk einrichten und stellt eine sichere Verbindung zum Internet her. Eine solche Verbindung wird auch “Tunnel” genannt.


Wie funktioniert ein VPN im Ausland?

Wenn man auf Reisen ist, so kann man gut die Kommunikation dank des VPNs verschlüsseln und die Privatsphäre schützen. Ist man in einem bestimmten Land, so muss man die VPN-Verbindung aktivieren und ist geschützt. Man kann den Server-Standort fast überall auf der Welt bestimmen. Sensible Daten werden somit geschützt. Die VPN-Dienste funktionieren weltweit.

Laptop mit VPN Karte

Dürfen per VPN Geo-Sperren umgangen werden?

Unter Geoblocking versteht man die Technik, regionale Grenzen zu ziehen. Ein Dienst oder eine Webseite prüft, ob der Zugriff durch einen Server im eigenen Land erfolgt. Wenn das nicht der Fall ist, so werden die Inhalte blockiert und es wird eine Fehlermeldung angezeigt. Das Rundum-sorglos-Paket gegen Geoblocking ist eine VPN-Software. Über eine VPN-App lassen sich Standorte auswählen. So kann man die Ländergrenzen überwinden.


Fazit:

Virtual Private Network garantiert Ihnen eine sichere Verbindung zum Internet. Es bietet Privatsphäre, Sicherheit und Freiheit. Sie sind online anonymer und Ihre Daten werden besser geschützt. Zudem lassen sich eine Zensur und geografische Grenzen umgehen. Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, die Ihr allgemeines Internet-Erlebnis durch ihre VPN-Dienste verbessern können. Jedoch sollten Sie sich auch im Klaren darüber sein, dass man Ihre gesamten Spuren im Internet niemals vollkommen auslöschen kann. Es gibt auch schon einige Techniken, mit denen man Ihre Daten sammeln kann. Trotzdem wird Ihre Online-Privatsphäre durch VPN sehr gut geschützt.

Erstellt: 11. Februar 2022

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