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Nachhaltig drucken - Diese Tipps helfen, ohne auf Qualität zu verzichten

In Zeiten des Klimawandels und der immer teurer und seltener werdenden natürlichen Rohstoffe gilt die Devise, nachhaltig zu leben, umso mehr. Das gilt nicht nur für die private Nutzung Zuhause, sondern auch für Unternehmen. Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen, nachhaltiger zu wirtschaften. Eine vergleichsweise simple Methode Zuhause und im Büro, die Umweltbelastung und unseren CO₂-Abdruck zu verringern, kann beim Drucken erreicht werden. Druckertinte ist eine der wertvollsten Flüssigkeiten der Erde: Die gern auch als “flüssiges Gold” bezeichnete Flüssigkeit kostet pro Liter zwischen 2.000 und 8.000 Euro und ist damit weitaus teurer als zum Beispiel menschliches Blut. Umweltfreundlicher zu drucken (oder dank Digitalisierung gar erst nicht zu drucken) heißt deshalb auch, bares Geld zu sparen.


Das Thema im Überblick


Wie kann man nachhaltig drucken?

Umweltfreundliches Papier

Druckerpapier einlegen

Viele denken: “Recyclingpapier - das ist doch dieses dünne, grau-braune faserige Papier. Das können wir doch nicht benutzen!” - stimmt nicht! Es gibt durchaus Recyclingpapier, bei dem mit bloßem Auge kaum ein Unterschied zu herkömmlichem Papier zu erkennen ist. Und das muss auch nicht viel teurer sein, als altbekanntes Recyclingpapier. Es lohnt sich, beim Papierkauf Ausschau nach qualitativ hochwertigem Recyclingpapier zu halten, da es hierbei gewaltige Unterschiede gibt. Achten Sie für maximale Umweltverträglichkeit auf die Labels “Blauer Engel” und “EU Ecolabel”. Im Vergleich mit “Frischfaserpapier” spart Recyclingpapier bis zu 60 % Energie, 70 % Wasser, 75 % Holz und ist deutlich CO₂-emissionsärmer.

Nachhaltig drucken mit ökologischen Farben

Auch bei den Druckfarben kann ökologisch gedruckt werden. Mittlerweile gibt es hochwertige, umweltfreundliche Druckfarben, die auf Pflanzenöl statt auf Mineralöl basieren. Diese werden aus Ölen und Harzen hergestellt, die nachwachsen, leicht abbaubar und wasserlöslich sind. Dadurch können sie ideal recycelt werden, da sie vollkommen emissions- und rückstandslos vom Papier entfernt werden können. Bei der Qualität beim Ausdruck muss man mit Tinte auf Pflanzenölbasis keinerlei Abstriche machen, ganz im Gegenteil: Die Farben sind genauso hochwertig, brillant und farbintensiv wie bei herkömmlich mineralölbasierten Tinten.

Weniger ist manchmal mehr

Die Überschrift gilt gleichermaßen für Papier und Tinte als auch für die eigentlichen Drucker. Braucht wirklich jeder im Büro einen eigenen Drucker? Oder reicht in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung vielleicht auch einer oder zwei pro Abteilung aus?

Insgesamt sollte vor jedem Ausdruck darüber nachgedacht werden, ob das Dokument nicht auch in digitaler Form vorliegen darf. Das spart nicht nur Tinte, sondern hilft auch bei der internen Organisation: Ein gut durchdachter “digitaler Aktenschrank” kann von allen Mitarbeitern gleichzeitig über das Intranet oder die Cloud verwendet werden und spart auch noch enorm viel Stauplatz. Mittlerweile werden auch immer mehr Nachrichten digital versendet, als sie per Brief auf den Weg zu schicken. Denn nachhaltig zu drucken heißt vor allem: gar nicht zu drucken.

Bei den Druckeinstellungen kann viel Papier gespart werden:

  • Schwarz-weiß Druck und geringere Druckqualität: für Alltagsgebrauch oftmals vollkommen ausreichend. Farben sind besonders teuer und verschwenderisch
  • Duplexdruck: Papier doppelseitig bedrucken. Halbiert auch das Papiervolumen, wodurch weniger Platz in Ordnern und Heftern weggenommen wird
  • Seitenzahl reduzieren: Mehrere Seiten auf ein Blatt Papier drucken (z.B. 2, 4 oder sogar 8 auf eine Seite). Oftmals trotzdem noch sehr gut lesbar, z.B. Präsentationsfolien mit großer Schrift

Drucker mit Tintentanksystem schonen die Umwelt

Viele Drucker sind heutzutage recht verschwenderisch und verlangen bereits nach erstaunlich wenigen Druckvorgängen eine neue Patrone. Wenn man sich die Patrone dann ansieht, stellt man manchmal fest: da ist ja noch ⅓ oder sogar mehr drin! Das ist besonders ärgerlich, wo doch Tinte kaum recycelt werden kann und extrem teuer ist.

Die Lösung ist ein Drucker mit Tintentanksystem, das wiederbefüllt werden kann. Denn Tintenpatronenverpackungen sind ein Wegwerfprodukt, das jedoch nicht über den Hausmüll entsorgt werden darf. Einige Druckerhersteller und Händler bieten daher an, diese einzusenden, damit sie korrekt in den Recyclingkreislauf entsendet werden können. Bei den recht neuen Tintentankdruckern, die ganz einfach mit spezieller Flaschentinte befüllt werden können, kauft man den Tintentank nur ein einziges Mal. Das ist besonders umweltfreundlich, da eine große Menge Plastik gespart werden kann.

Wiederbefüllbare Patronen, Tanks und Toner führen übrigens nicht zu einer schlechteren Druckqualität, sofern Tinte & Drucker miteinander kompatibel sind.

Nachhaltig Drucken mit Tintenpatronen

Wie umweltfreundlich sind Tintenstrahldrucker?

Tintenstrahldrucker haben den großen Vorteil, sehr viel stromsparender als Laserdrucker zu sein. Moderne Tintenstrahldrucker benötigen im Vergleich zu Laserdruckern bis zu 84 % weniger Strom und bis zu 94 % weniger Verbrauchs- und Verpackungsmaterial.

Problematisch sind jedoch die beim Tintenstrahldrucker benötigten Tintenpatronen. Jede Farbe wird hier einzeln in ein Kunststoffgehäuse gefüllt. Diese verwenden übermäßig viel Plastik, trocknen schnell aus und müssen teuer nachgekauft werden. Wer sehr selten druckt, ist mit einem Tintenstrahldrucker eher weniger gut bedient, da man nach einigen Monaten (und bei einigen Modellen und Patronen sogar schon Wochen) ohne Druck- oder Reinigungsvorgang selbst eine fast volle Patrone austauschen muss.

Tintenstrahldrucker haben auch den entscheidenden Vorteil, dass keine gefährlichen Tonerdämpfe oder Feinstaub austreten, die gesundheitsschädigend sind.


Wie umweltfreundlich sind Laserdrucker?

Laserdrucker verwenden statt Tintenpatronen sogenannte Tonerkartuschen. Mit einem Laserdrucker kann man auf lange Sicht viel Geld sparen, da Toner auf die Seitenzahl gerechnet deutlich günstiger ist als Tintenpatronen. Das gilt umso mehr, wenn man sehr sporadisch, also mit großen zeitlichen Abständen, druckt: Toner trocknet nicht ein, weshalb man beim Laserdrucker auch nach mehreren Monaten problemlos mit der gleichen Kartusche drucken kann. Laserdrucker sind jedoch in der Anschaffung teurer als Tintenstrahldrucker. Eine Umwelt- und Geldbeutelverträgliche Alternative ist, einen Laserdrucker gebraucht zu kaufen.

Bei Laserdruckern muss darauf geachtet werden, dass Feinstaubfilter regelmäßig ausgewechselt werden, da austretende Tonerdämpfe und Feinstaub umweltbelastend und gesundheitsschädigend sind. Ein großer Vorteil gegenüber den Tintenstrahldruckern ist beim Plastik zu sehen: Da mit einer Tonerkartusche deutlich mehr Seiten gedruckt werden können als mit einer Tintenpatrone, fällt beim Laserdrucker weniger Plastik an.


Welcher Drucker ist am umweltfreundlichsten?

Die Drucktechnik ist nach der Überlegung, ob etwas wirklich unbedingt ausgedruckt werden muss, der beste Ansatzpunkt, um jegliche Druckvorgänge Zuhause und im Büro nachhaltiger zu gestalten. Eine im Office-Mainstream recht neue Drucktechnik ist der Tintentankdruck. Sie ist mit Abstand am umweltfreundlichsten, da vergleichsweise wenig Plastik anfällt. Diese Systeme sind zwar eine kleine Investition, da sie häufig teurer als Tintenstrahldrucker sind, die Mehrkosten lohnen sich jedoch.

Wer viel druckt und das auch umweltfreundlich tun möchte, sollte daher zu einem Tintentankdrucker greifen. Die Nachfülltinte kommt in recycelbaren Flaschen. Und auch die Handhabe beim Nachfüllen der Tintentanks ist relativ simpel. Im Gegensatz zu herkömmlichen Druckern spart man mit einem Tintentankdrucker eine große Menge an Verpackungsmüll und auch Geld, da die Nachfülltinte deutlich günstiger ist.

Nachhaltiger Drucker

Wie umweltschädlich ist drucken?

Druckerpapier Stapel

Laut Bundesumweltamt verbraucht jeder von uns 240 kg Papier pro Jahr. In dieser Zahl sind zwar auch andere Papierarten neben dem ausgedruckten Papier vertreten, wie Schuh- und Pizzakarton oder Klopapier, der Großteil ist jedoch das Druckerpapier. Ein Team von fünf Mitarbeitern verwendet damit fast eine Tonne Papier im Jahr, dessen Herstellung genauso viel Energie wie eine Tonne Stahl benötigt. Insgesamt gesehen verursacht die Herstellung von 1 kg Papier in etwa die gleiche Menge an CO₂: bei Papier aus Frischfaser 1,2 kg CO₂ und bei Recyclingpapier 0,7 kg CO₂.

Für das von vielen Unternehmen präferierte strahlend weiße Papier (“Frischfaserpapier”) wird kein Altpapier verwendet. Dadurch werden im Durchschnitt für jeden Büroangestellten 1,2 Bäume im Jahr für Druckerpapier gefällt. Für die Herstellung eines einzelnen Blatt Papiers werden 10 Liter Wasser benötigt, und 40 Prozent aller gefällten Bäume werden von der Papierindustrie verwendet. Es lohnt sich deshalb, vollumfänglich auf Recyclingpapier umzustellen.


Ist Tinte umweltschädlich?

Bei der Herstellung einer einzigen herkömmlichen Druckerpatrone werden 3 Liter Erdöl verbraucht. Und auch beim Transport zwischen Produktions- und Verbrauchsort werden teils tausende Kilometer zurückgelegt. Nicht zu vergessen ist die unsachgemäße Entsorgung über den Hausmüll - eigentlich können leere Druckerpatronen recht gut recycelt werden. Nur landen sie dort viel zu selten, da viele nicht wissen, dass die leeren Patronen nicht in den Hausmüll gehören, sondern entweder an den Hersteller oder Verkäufer zurückgesendet werden können oder zentral in Recyclinghöfen gesammelt werden.

Auch Tonerkartuschen von Laserdruckern sind durch die für die Verpackung benötigten Kunststoffe umweltschädlich. Hinzukommen Feinstaubbelastungen, die bei falscher Entsorgung besonders umweltschädlich sind.

Drucker Patronen im Drucker

Was ist eigentlich Digitaldruck?

Der Unterschied zwischen Digitaldruck und Druck mit statischer Druckschablone (Sieb- /Offsetdruck) ist primär für Druckereien interessant, da im Büro bereits seit jeher “digital” gedruckt wird. Beim Digitaldruck werden keine vorgefertigten Schablonen (“Druckformen”) mehr benötigt, da der Druckvorgang rein digital abläuft - ganz wie im Büro. Dadurch kann man auch kleinere Mengen wirtschaftlich drucken und hintereinander verschiedene Inhalte und Formate unterbrechungsfrei ausdrucken. Wenn man bei einer Druckerei Druckerzeugnisse bestellt, die in nur kleiner Auflage gedruckt werden sollen, ist der Digitaldruck deshalb die richtige Wahl.


Ist der Digitaldruck eine umweltfreundliche Printalternative?

Beim Digitaldruck müssen keine Druckplatten erstellt werden, weshalb diese Drucktechnik besonders bei kleineren Auflagen sehr lohnenswert ist. Die Druckplatten müssen für jede Farbe einzeln aus reinem Aluminium hergestellt werden. Diese können zwar wieder recycelt werden, sie können jedoch davor nur für ein einziges Druckprodukt verwendet werden. Auch wird bei der Alternative, dem Digitaldruck, viel weniger Druckabfall (“Makulatur”) verursacht, da der Digitaldruck weniger fehlerbehaftet ist. Erst bei sehr hohen Auflagen rentiert sich ein Offsetdruck mit Druckplatten gegenüber dem Digitaldruck.


Fazit

Umweltfreundlich drucken muss ganz und gar nicht teuer und kompliziert sein, ganz im Gegenteil. Mit Recyclingpapier tut man nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dem Geldbeutel. Die Zeiten von schmirgel-papierartigem Recyclingpapier sind längst vorbei - heutiges Recyclingpapier hat viel bessere Qualität als noch vor einem oder zwei Jahrzehnten. Neben der besten Methode umweltfreundlich zu drucken - nämlich gar nicht zu drucken - ist die Wahl der Drucktechnik entscheidend. Tintentanksysteme sind zwar erst einmal eine größere Investition, sie lohnen sich aber spätestens dann, wenn man bemerkt, wie günstig die Nachfülltinte im Vergleich ist und wie viel weniger Tintenpatronen gekauft werden müssen.

Erstellt: 02. August 2022

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