
Fernseher anschließen - was ist zu beachten?
Der neue Fernseher ist da und du weißt nicht genau, wie du was wo anschließen sollst? Du bist mit der Kabelflut und den hundert Fachwörtern überfordert? Oder du weißt eigentlich schon ganz gut Bescheid und hast schon fast alles erledigt, aber dieser eine verflixte Blu-Ray-Player oder die Spielkonsole überträgt einfach kein Bild?
Dann bist du hier genau richtig! Denn in diesem Techblogartikel wird im Detail erläutert, wie du deinen Fernseher und all deine angeschlossenen Geräte miteinander verbindest. So steht dem Multimedia-Spaß nichts mehr im Wege.
Das Thema im Überblick
- Was benötige ich zum Anschließen meines Fernsehers?
- Wie schließe ich den Fernseher an?
- Problemquellen beim Anschließen des Fernsehers
- Wie du deinen Fernseher ans Internet anschließt
- Über HDMI-Kabel: Weitere Geräte an den Fernseher anschließen
- Welche weiteren Schnittstellen benutze ich wofür?
- Wie verbinde ich PC, Notebook oder iPad mit meinem Fernseher?
- Lassen sich mehrere Fernseher an eine Antennensteckdose anschließen?
- Welchen Anschluss braucht ein Fernseher für Satellitenempfang?
- Welche Buchse für Kabelfernsehen?
- Wie finde ich heraus, ob ich Kabel oder Antenne habe?
- Was ist besser Kabel TV oder Sat TV?
- Fazit
- Antennensteckdose
- Koaxialkabel (Antennenkabel/SAT-Adapter/F-Stecker)
- Evtl. Receiver (in der Regel in modernen Fernsehern integriert)
- Für weitere Geräte: HDMI-Kabel
Wichtig ist, dass man für den TV einen Standort im Zimmer auswählt, an dem eine Antennensteckdose in der Nähe ist. Denn Koaxialkabel können nur dann verlustfrei arbeiten, wenn sie nicht allzu lang sind. Ein zu langes Kabel kann zu Bild-Störungen oder Verzerrungen führen. Die Antennensteckdose ist eine rechteckige, weiße Buchse mit drei Anschlüssen. Benötigt wird für Fernsehen die linke, die anderen beiden Anschlüsse sind jeweils für Radio und Internet (“Data”).
Bei älteren Fernsehgeräten ist die Anschaffung eines Receivers zwingend notwendig. Neue Geräte haben diesen in der Regel für alle TV-Anschlussarten (Kabel, Satellit, digital) integriert.

Anschluss an das Kabelfernsehen
Wenn die Wohnung bzw. das Haus einen Kabelanschluss hat, ist der Anschluss und die Inbetriebnahme des Fernsehens vergleichsweise simpel. Dazu einfach das Koaxialkabel mit dem Ende, das ein Loch hat, in den linken Steckplatz der Antennensteckdose stecken. Diese ist oft mit “TV” gekennzeichnet. Das andere Ende wird in den Fernseher angesteckt, der dortige Anschluss ist zumeist mit “Ant” (Antenne) oder “Cable” gekennzeichnet. Wenn ein Receiver verwendet wird, gilt das gleiche Prinzip, nur dass das andere Ende des Kabels in den Receiver statt in den Fernseher gesteckt wird und der Receiver mit dem Fernseher per HDMI-Kabel verbunden wird.
Am Fernseher muss dann der Sendersuchlauf gestartet werden. Dieser ist in der Regel beim Kabelfernsehen (im Gegensatz zum Satellitenfernsehen) deutlich schneller oder gar nicht nötig, weil der Kabelfernsehenanbieter bereits eine “Vorauswahl” getroffen hat. Das limitiert beim Kabelfernsehen jedoch die Programmvielfalt.
Anschluss an das Satellitenfernsehen
Für den Anschluss an das Satellitenfernsehen muss der SAT-Adapter (F-Stecker) an die obere Buchse der Antennensteckdose gesteckt werden. Diese ist dadurch zu erkennen, dass sie einen Schraub- statt eines Steckanschlusses hat. Drehe den Anschluss einige Umdrehungen auf die Büchse, um ein Lösen zu verhindern. Das andere Ende wird bei vorhandenem integrierten Receiver in den Fernseher gesteckt, auch hier ist es wieder ein Schraubanschluss, der mit SAT oder LNB IN gekennzeichnet ist.
Falls im Fernseher kein Satellitenfernsehen-Receiver integriert ist, muss das Satellitenkabel an den Receiver angeschlossen werden, der wiederum per HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden wird. Fertig angeschlossen, muss der automatische Sendersuchlauf gestartet werden. Dieser kann beim Satellitenfernsehen unter Umständen recht lange dauern. Das ist abhängig von Einstellungen, Region, Wetter, Satellitenspezifika und deren Ausrichtung sowie Anzahl.
Antennenkabel ist zu kurz

Wenn der Fernseher zu weit weg von der Antennensteckdose ist, oder der Raum sogar gar keine Antennenbuchse hat, kann es passieren, dass man unterschätzt wie lang das Kabel sein muss. Es empfiehlt sich immer, vor dem Kabelkauf den Weg zwischen Antennensteckdose und Fernseher bzw. Receiver auszumessen. Auch sollte man eher ein Kabel kaufen, dass ein bisschen zu lang ist. Dieses kann man dann in anderen Raumkonstellationen auch weiterverwenden. Grundsätzlich sollte man aber vermeiden, ein allzu langes Kabel anzuschaffen (über 50 m), da die Signalqualität je nach Kabelqualität und -länge abnehmen kann. Ein zu langes Kabel oder eines mit schlechter Qualität kann zu Bildstörungen und -verzerrungen führen. Eine andere Möglichkeit ist, ein weiteres Kabel als Verlängerung anzuschließen.
Es gibt noch keine Antennensteckdose
Ist noch keine Antennensteckdose im Raum oder im gesamten Haus/der Wohnung vorhanden, muss diese zunächst installiert werden. Sind die Kabel bereits in der Wand und nur die Steckdose fehlt, sollten Laien die Installation besser nicht selbst vornehmen und einen Fachmann engagieren.
Wenn es nicht möglich ist, eine Antennensteckdose nachzurüsten, kann zur Not auch auf digitales Fernsehen über Internetstreaming zurückgegriffen werden. Viele Fernsehsender, darunter auch der deutsche Rundfunk, sind bereits 24/7 live im Internet.
Die meisten neuen Fernseher sind Smart-TVs. Heutzutage findet bei vielen ein Großteil des Multimedia-Contents über das Internet statt. Egal, ob Netflix, Amazon Prime, Mediatheken, YouTube oder ein anderer Internet-Dienst: die allermeisten benutzen den Fernseher nicht nur für klassische Fernsehprogramme. Auch für die Firmware-Updates benötigt der Fernseher eine Internetverbindung, alternativ kann hier ein USB-Stick verwendet werden. Es empfiehlt sich generell, den Fernseher regelmäßig auf die neueste Version zu updaten, da hier Fehler behoben werden und neue Features hinzukommen können.
Für die Internetverbindung kann entweder ein LAN-Kabel (Ethernet-Kabel) verwendet werden, oder das in neueren Fernsehern integrierte WLAN-Modul. Auf letzteres sollte man nur zurückgreifen, wenn der Router nicht in Reichweite und auch kein LAN-Kabelanschluss in Reichweite verlegt ist. WLAN-Verbindungen sind grundsätzlich nicht so stabil wie kabelgebundenes Internet, vor allem bei höheren Datenraten, wie sie bei 4K-Übertragungen auftreten, kann es zu ärgerlichem Buffering kommen.
Eine weitere Möglichkeit, den Fernseher per LAN-Kabel zu verbinden, ist die Verwendung eines Powerline-Adapters. Hier wird das Internetsignal über das Haus-/Wohnungseigene Stromnetz verbunden. Um die Geräte zu verwenden, muss ein Adapter beim Router eingesteckt werden, und der andere beim Fernseher.

Alle weiteren Geräte wie Spielekonsolen, PCs, Receiver, DVD- & Blu-Ray-Player usw. werden per HDMI mit dem Fernseher verbunden. Über HDMI werden Bild und Video gleichzeitig verlustfrei übertragen, weshalb weitere Kabel nicht notwendig sind.
Man muss darauf achten, dass die neuesten Spielekonsolen (Xbox Series X und PlayStation 5) nur dann ein Bild mit der höchsten Auflösung und Wiederholrate (4k 120 Hertz/8k 60 Hertz) ausgeben können, wenn der Fernseher HDMI 2.1 unterstützt. Hier ist es wiederum wichtig, dass Fernseher nur eine limitierte Anzahl Buchsen dieser “höchsten” HDMI-Stufe besitzen. Die restlichen Anschlüsse unterstützen das für herkömmliche Geräte bis 4k 60 Hertz vollkommen ausreichende HDMI 2.0. Achten Sie darauf, die Spielekonsole über den richtigen Anschluss anzuschließen. Zumeist sind es die vorderen bzw. ersten HDMI-Anschlüsse, die mit “HDMI 1” und 2 gekennzeichnet sind, die HDMI 2.1 unterstützen. Auch das Kabel muss dann HDMI 2.1 unterstützen, es kann also nicht einfach ein herkömmliches HDMI-Kabel weiterverwendet werden. Beim Anschließen von Geräten über HDMI muss sonst nichts weiter beachtet werden. Die beiden Enden sind vollkommen identisch und können in beide Richtungen an Fernseher oder Gerät angesteckt werden.
- Displayport
Einige Fernseher haben neben dem HDMI-Anschluss auch den Displayport-Anschluss. Dieser ähnelt dem HDMI-Anschluss, ist jedoch etwas breiter und an einer statt an zwei Stellen eingekerbt. Er wird an Geräten mit “DP” gekennzeichnet. Hierüber können Laptops oder Computer angeschlossen werden. - USB
Über den USB-Anschluss können Festplatten, Kameras, Handys oder USB-Sticks angeschlossen werden. Achte darauf, dass die Medieninhalte auf dem externen Medium vom Fernseher auch wiedergegeben werden können. Die integrierte Mediaplayer-Software einiger Fernseher ist sehr wählerisch, weshalb das Dateiformat korrekt sein muss. Mit MP3-, MP4- und JPG-Dateien ist man auf der sicheren Seite. - CI+-Slot
Dieser sehr markant aussehende, flache Slot ist für HD+ Module gedacht. Ein solches Modul musst du separat von Privatsendern anfordern, wenn du Privatsender in bester Qualität möchtest. Einige Sender sind auch ausschließlich mit Modul verfügbar. - Bluetooth
Viele höherpreisige Fernseher besitzen integriertes Bluetooth. Hiermit kannst du drahtlos Kopfhörer oder Lautsprecher an den Fernseher anschließen oder das Bild von Tablet und Smartphone auf den Fernseher übertragen.
Für die Verbindung zwischen TV und PC oder Notebook kannst du ein HDMI-Kabel verwenden, alternativ haben einige Fernseher auch noch den Displayport (DP) Anschluss. Einige flachere Laptops beziehungsweise Notebooks haben keinen vollwertigen HDMI-Anschluss, hier kannst du einen Adapter (USB/Lightning auf HDMI) verwenden.
Inhalte von iPads können entweder per AppleTV (separat erhältliche Hardware) übertragen werden, oder mit einem Adapter der Lightning (bzw. bei den neuesten iPads USB-C) in HDMI konvertiert.

Gleich mehrere Fernseher über eine Antennensteckdose anzuschließen, ist mithilfe eines T-Adapters leicht möglich. Dieser wird direkt in die Antennensteckdose eingesteckt. Es sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele Fernseher an eine Antennensteckdose anzuschließen, da die Signalqualität pro Fernseher jeweils halbiert wird.
Falls der Fernseher über einen integrierten Satellitenreceiver verfügt, ist auf der Rückseite des Fernsehers der Satellitenanschluss mit SAT oder LNB IN gekennzeichnet. Dieser Anschluss ist dadurch zu erkennen, dass er angeschraubt werden kann. Hier muss ein Koaxialkabel angeschlossen werden, dessen anderes Ende in die Antennensteckdose eingesteckt und angeschraubt wird. Falls kein solcher Anschluss am Fernseher vorliegt, muss ein Satellitenreceiver dazwischengeschaltet werden, der wiederum an den Fernseher angeschlossen wird.

Kabelfernsehen wird am Fernseher über ein Koaxialkabel angeschlossen. Die Buchse ist zumeist mit Cable oder ANT (Antenne) gekennzeichnet. Die runde Buchse ist gut daran zu erkennen, dass sie von der Rückseite des Fernsehers hervorsteht. Ist keine solche Buchse am Fernseher vorhanden, verfügt der Fernseher über keinen integrierten Kabelfernsehen-Receiver. In diesem Fall muss ein solcher gekauft werden und das Koaxialkabel von der Antennensteckdose in den Receiver gesteckt werden.
Es gibt mehrere Wege, herauszufinden, ob man Fernsehen über Kabel oder Satellit empfangen kann. Der erste Weg ist ein Blick auf das Dach des Wohnhauses oder der Wohnung. Wenn dort eine Satellitenschüssel angebracht ist, ist die Chance hoch, dass man Fernsehen über Satellit empfangen kann.
Wenn man Internet über Kabel bezieht, ist in der Regel ein Kabel-TV Anschluss auch mit an Bord. Das kann man zur Not auch beim Internetanbieter nachfragen. Wer nicht im Wohneigentum wohnt, kann Vermieter oder Hausverwaltung fragen, welcher Anschluss vorliegt. In größeren Wohnhäusern kann man sich auch bei Nachbarn erkundigen. Und zu guter Letzt hilft auch einfaches Ausprobieren - zumindest, solange man die richtigen Kabel hat.
Grundsätzlich gibt es hier keine genaue Antwort, da beides Vor- und Nachteile hat. Satellitenfernsehen hat den Vorteil, dass man problemlos alle verfügbaren Sender empfangen kann, auch aus anderen Regionen und in anderen Sprachen. Die Programmvielfalt ist im Vergleich zum Kabelfernsehen sehr hoch. Ein Nachteil sind die hohen Anschaffungskosten für eine Satellitenschüssel, wenn noch keine vorhanden ist. Auch haben Wind und Wetter einen großen Einfluss auf die Qualität. Bei stürmischem oder verschneitem Wetter kann es auch schon mal passieren, dass man überhaupt kein Fernsehen mehr empfängt. Ein Vorteil sind die monatlich wegfallenden Kosten mit einer Satellitenschüssel. Beim Kabelfernsehen sind die monatlichen Anschlusskosten (ca. 10 - 15 Euro) im Mietvertrag schon mit drin, bzw. müssen bei Wohneigentum an den Kabelnetzvertreiber gezahlt werden.
Die Qualität ist bei richtiger Installation und kurzen Kabelwegen bei beiden Anschlussarten identisch. Satellitenfernsehen kann unter Umständen ein paar Sekunden schneller ankommen, da die Verzögerung geringer ist. Was erklärt, warum der Nachbar mit Satellitenschüssel das Tor immer schon ein paar Sekündchen früher bejubelt.
Insgesamt gestaltet sich der Anschluss-Prozess beim Fernseher heute vergleichsweise simpel. Neuere Fernseher nehmen einem sehr viel Stress beim Anschließen ab. Denn durch integrierte Receiver und ohne separate Audio- und Videoanschlüsse muss man heutzutage nicht mehr mit etlichen Kabeln und Anschlüssen umherhantieren. Der ein oder andere braucht schon jetzt sowieso nichts weiter als ein HDMI-Kabel für die Spielkonsole und einen Internetanschluss. Der Trend geht definitiv zum Internetstreaming: In einem oder vielleicht auch erst in zwei Jahrzehnten könnte das herkömmliche Fernsehen zur Nische werden, für die Multimedia-Interessen der Meisten würde dann ein Internetanschluss vollkommen ausreichen.