
Auf USB 3.0 umrüsten - schnellen USB-3.0-Standard zum Nachrüsten für PC und Laptop
Sie haben sich die tolle neue Festplatte gekauft, die schon so lange auf Ihrer Wunschliste stand. Bei Ihnen muss es immer schnell gehen, das ist wichtig. Darum haben Sie darauf geachtet, eine Festplatte mit USB 3.0 zu kaufen, das ist schließlich zurzeit der aktuellste Standard. Allerdings haben Sie nicht daran gedacht, dass Ihr Rechner keinen USB-3.0-Anschluss hat, sondern nur über USB 2.0 verfügt. Zwar funktioniert Ihre neue Festplatte auch an diesem Anschluss, aber bringt nicht die Geschwindigkeit, die Sie sich erhofft hatten. Jetzt stehen Sie vor der Wahl: Einen neuen Rechner kaufen oder einfach auf USB 3.0 aufrüsten. Da Sie absolut zufrieden mit dem Rechner sind, entscheiden Sie sich für die Aufrüstung. Was Sie alles zum Thema auf USB 3.0 aufrüstung wissen sollten und wie Sie eine Umrüstung vornehmen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Das Thema im Überblick
- Was unterscheidet USB 3.0 von USB 2.0?
- Was kann der neue USB-Standard?
- Sind USB 2.0 und 3.0 kompatibel?
- Welche Hardware brauche ich zum Nachrüsten auf USB 3.0?
- Kann man USB 3.0 nachrüsten?
- Kann man USB 2.0 an 3.1 anschließen?
- Gibt es einen USB 2.0 auf 3.0 Adapter?
- Woran erkenne ich einen USB 3.0-Port?
- Wie kann ich feststellen, ob ich USB 3.0 habe?
- Wie aktiviere ich einen USB-Anschluss?
- Kann man eine USB 3.0 Festplatte an USB 2.0 anschließen?
- Wie kann ich einen USB-Anschluss testen?
- Was tun, wenn der USB-Anschluss nicht funktioniert?
- Was machen, wenn ein USB Gerät nicht erkannt wird?
- Fazit
Bei USB 3.0 handelt es sich um den aktuellsten USB-Standard. Ganz neu ist er allerdings längst nicht mehr, da er bereits im November 2008 erschienen ist. Gegenüber seinem Vorgänger USB 2.0 gibt es einige Unterschiede.
- Ein großer Unterschied ist in der Geschwindigkeit zu finden. Während USB 2.0 lediglich bis zu 480 MBit/s erreicht, ist USB 3.0 bis zu 10-mal schneller und überträgt mit maximal 4,8 GBit/s.
- Auch bei der maximalen Stromstärke unterscheiden sich die beiden Standards. Sie wurde mit USB 3.0 von zuvor 500 mA angehoben auf 900 mA. Dadurch benötigen 2,5-Zoll-Festplatten keine externe Stromversorgung mehr.
- USB 3.0 arbeitet vollduplex, sein Vorgänger USB 2.0 ist dagegen halbduplex. Das ist ein wichtiger Unterschied, denn USB 3.0 ist in der Lage, Daten in beide Richtungen gleichzeitig zu übertragen, während bei USB 2.0 lediglich eine Richtung möglich ist.
- USB 3.0 verfügt über einen blauen Connector, daran ist dieser Standard meistens erkennbar. USB 2.0 ist dagegen komplett in Schwarz gehalten.
- Einen Unterschied gibt es auch bei der Kabellänge. Während USB 2.0 Kabel eine Länge von bis zu 5 Metern haben können, ist die Kabellänge bei USB 3.0 beschränkt auf maximal 3 Meter.
- Beim Preis für Geräte oder Sticks ist ebenfalls ein Unterschied zu erkennen. Beispielsweise liegen USB 2.0 Sticks mit 16 GByte preislich etwa bei rund 5 Euro, ein vergleichbarer USB 3.0-Stick ist rund zwei bis drei Euro teurer.
- USB 3.0 ist weitaus fortschritlicher in den Bereichen Stromversorgung und Energieverwaltung.
- Die Zahl der Anschlussdrähte lieg bei USB 2.0 bei 4, bei USB 3.0 sind es 9.
USB 3.0 erschien bereits im Jahr 2008, aber erst ab 2011 war dieser Standard auch wirklich erhältlich auf dem Markt. Die wichtigste Neuerung beim neuen Standard war die höhere Übertragungsrate. Sehr nützlich ist aber auch die höhere mögliche Leistung für die Übertragung über die Kabel und Anschlüsse, die bis zu 4,5 W betragen darf. Gerade einmal zwei Jahre später kam USB 3.1 auf dem Markt. Dieser Standard bietet noch einmal höhere Datenraten von bis zu 10 GBit. Diese Bitrate ist jetzt auch schnell genug für SSDs mit PCI-Express-Interface. Zudem brachte er auch noch einen neuen Stecker mit, den USB Typ-C-Stecker. Ab dem Zeitpunkt erhielt auch der ursprüngliche USB 3.0 Standard einen neuen Namen. Er wurde USB 3.1 Gen 1 umbenannt. Der neue Anschluss wurde zu USB 3.1 Gen 2. Dennoch wird der ursprüngliche USB 3-Anschluss auch heute noch genauso bezeichnet.


Da USB 3.0-Anschlüsse wie alle USB-Anschlüsse abwärtskompatibel sind, können auch Geräte mit USB 2.0 oder einer noch früheren Version daran angeschlossen werden. Auch USB 3.0 Geräte bieten diese Abwärtskompatibilität. Das bedeutet, dass auch ein USB 3.0 Flash-Laufwerk an einen PC mit USB 2.0-Anschluss angeschlossen und jederzeit gelesen werden kann. Allerdings gilt es zu beachten, dass beispielsweise ein Gerät mit USB 3.0 immer mit der Geschwindigkeit des Anschlusses arbeitet, also in dem Fall USB 2.0. Dadurch kann die extrem schnelle Übertragungsrate von USB 3.0 nicht vollständig ausgenutzt werden.
Wer in seinem Rechner lediglich einen USB 2.0-Anschluss hat, aber gerne USB 3.0 nutzen möchte, kann seinen PC ganz einfach von USB 2.0 auf 3.0 aufrüsten. Voraussetzung dafür ist, dass das Mainboard den Standard PCI-Express 2.0 unterstützt. Das ist bei den meisten Rechnern der Fall, die ab 2008 gebaut wurden. Für die Aufrüstung wird ein USB 3.0 Controller notwendig, der für etwa 10 bis 20 Euro erhältlich ist. Dieser Controller sollte ebenfalls PCI-Express 2.0 unterstützen. Es muss beim Kauf auch darauf geachtet werden, dass der Controller die passende Anzahl an Anschlüssen hat. Es stehen Controller mit 2 oder auch 4 Anschlüssen zur Verfügung. Da aber an vielen Rechnern nur zwei Anschlüsse möglich sind, sollte vor dem Kauf darauf geachtet werden, ob die Karte auch wirklich kompatibel ist.
Ja, es ist möglich, USB 3.0 nachzurüsten, und zwar sowohl bei Desktop-PCs als auch teilweise bei Notebooks.
USB 3.0 am Desktop-PC nachrüsten
Bei allen Arbeiten am PC sollte immer mit großer Vorsicht vorgegangen werden.
- Zunächst den Rechner ausschalten und das Stromkabel entfernen. Anschließend wird die Abdeckung entfernt.
- Den alten USB 2.0 Controller ausbauen. Dafür zunächst die Schrauben entfernen und die Steckverbindung lösen.
- Jetzt wird der neue Controller genau an der Stelle eingebaut, an der sich der alte befunden hat. Anschließend die Abdeckung wieder aufsetzen und den PC schließen.
USB 3.0 am Notebook nachrüsten:
Während die meisten Desktop-PCs mit einem entsprechenden Controller auf USB 3.0 aufgerüstet werden können, ist eine solche Aufrüstung bei Laptop oder Notebook nur dann möglich, wenn das Gerät über einen ExpressCard-Schacht verfügt. Das ist bei neueren Modellen oft nicht mehr der Fall. Die Aufrüstung erfolgt somit mittels einer sogenannten ExpressCard. Diese wird einfach in den passenden ExpressCard-Schacht geschoben und für gewöhnlich auch gleich automatisch erkannt. Software und Treiber werden in dem Fall gleich automatisch installiert. Verfügt der Laptop nicht über einen solchen Schacht, kann das Gerät leider nicht auf USB 3.0 aufgerüstet werden.
Das ist problemlos möglich, da USB abwärtskompatibel ist. Allerdings muss beachtet werden, dass sich die Übertragungsgeschwindigkeit auf den langsameren Standard, in diesem Fall USB 2.0, verringert. Wichtig ist nur, dass sowohl der Stecker als auch die Buchse den gleichen Typ haben.
Da USB sowohl aufwärts- als auch abwärtskompatibel ist, wird dafür kein Adapter benötigt. Es ist problemlos möglich, USB 2.0 Geräte an USB 3.0-Anschlüsse anzuschließen. Das Gleiche gilt für USB 3.0 Geräte, die an einen USB 2.0 angeschlossen werden. Es existieren lediglich interne Adapter, die beispielsweise dafür genutzt werden, ein modernes Gehäuse mit USB 3.0 Frontanschluss mit einem älteren Mainboard zu verbinden, das nicht über einen internen USB 3.0-Anschluss verfügt. Zudem stehen passende Adapter zur Verfügung, wenn Gerät und Buchse nicht über den gleichen Typ verfügen.


Einen USB 3.0-Port zu erkennen ist für gewöhnlich recht einfach. Ein Blick auf den Port reicht in den meisten Fällen aus. In der Regel sind USB 2.0-Anschlüsse mit schwarzen Kabeln ausgestattet und schwarz markiert. USB 3.0-Ports dagegen sind blau. Allerdings ist es so, dass diese Farbzuweisungen nicht festgeschrieben sind in den USB-Spezifikationen des USB Implementers Forum. Das bedeutet, dass die Hersteller diese Markierung absolut freiwillig vornehmen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, identifiziert den Standard über den Eintrag im Gerätemanager.
Wie bereits gesagt kann der Standard USB 3.0 oft bereits an der Farbkodierung erkannt werden, aber leider ist das nicht immer der Fall. Es gibt Hersteller, die dieser Farbkodierung nicht folgen. Dazu gehört beispielsweise Apple. Daher kann die Farbe einer USB-Buchse durchaus trügerisch sein. Gibt es an einem PC mehrere USB-Ports mit verschiedenen Farben kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei den blauen wahrscheinlich um USB 3.0-Anschlüsse handelt. Wer sichergehen möchte, dass es sich bei dem Anschluss wirklich um USB 3.0 handelt, kann direkt am Anschluss nach einem Doppel-S suchen. Oft ist daran auch der Hinweis „SuperSpeed“ vermerkt. Die beste Möglichkeit um festzustellen, ob der Rechner über USB 3.0 verfügt, ist die Befragung des Gerätemanagers. Im Gerätemanager ist der Zweig USB-Controller zu sehen, dort sollte ein entsprechender Eintrag zu finden sein, beispielsweise USB 3.0 Hostcontroller.
Der Status eines USB-Anschlusses wird im Gerätemanager geändert. Um das Ausführen-Fenster zu öffnen, muss die Windows-Taste + R gedrückt werden. Im Fenster dann den Befehl devmgmt.msc eingeben und mit Enter bestätigen. Im Gerätemanager ganz oben auf den Computer klicken, dann werden alle Geräte angezeigt, die auf dem Computer installiert sind. In dieser Liste nun nach dem Eintrag USB-Controller suchen und auf das gelbe Dreieck klicken, das sich davor befindet. Mit der rechten Maustaste nun auf den gewünschten Anschluss klicken und dann „Aktivieren“ auswählen. In dem Menü, das jetzt angezeigt wird, auf „Gerät aktivieren“ klicken. Jetzt nur noch auf „Weiter“ klicken und anschließend den Rechner neu starten.

Da neue USB-Versionen immer abwärtskompatibel sind, ist es möglich, eine USB 3.0 Festplatte an einem USB 2.0-Anschluss zu betreiben. Dabei reduziert sich aber die Übertragungsgeschwindigkeit. Allerdings kann es bei einigen Festplatten Probleme mit dem Strom geben. Generell liefern USB 2.0-Anschlüsse weniger Strom, sie sind lediglich bis zu 500 mA belastbar. Bei USB 3.0-Anschlüssen stehen 900 mA zur Verfügung. Wenn dann eine externe 2,5-Zoll-Festplatte ohne Netzteil am USB 2.0-Anschluss genutzt werden soll, kann es zu Problemen kommen. In dem Fall ist es dem USB 2.0-Anschluss nicht möglich, den notwendigen Strombedarf der Festplatte zu decken. Festplatten mit USB 3.0-Schnittstelle, die über ein eigenes Netzteil verfügen, können für gewöhnlich problemlos auch an einem USB 2.0-Anschluss genutzt werden.
Verfügt ein PC über mehrere USB-Anschlüsse ist es oft interessant zu wissen, was jeder einzelne davon leisten kann. Es ist möglich, einen USB-Anschluss mit einem kostenlosen Programm zu testen. Das Programm USBDeview sorgt dafür, dass interessante Informationen zu den genutzten USB-Anschlüssen zur Verfügung gestellt werden. Zu diesen Informationen zählt auch die Menge an Strom, die der USB-Anschluss liefert. Das Programm ist wirklich einfach zu bedienen. Gleich nach dem Start werden alle Geräte aufgelistet, die über einen USB-Anschluss mit dem Rechner verbunden sind. In der Liste wird dann der Anschluss ausgesucht, der getestet werden soll, und doppelt angeklickt. Es öffnet sich der Eigenschaften-Dialog. Dort gibt es beispielsweise den Eintrag Power, der Aufschluss gibt über die Stromstärke, die der Anschluss liefert. Allerdings ist dieses Programm nicht sehr genau. Wer wirklich seinen Anschluss richtig testen möchte, sollte in ein entsprechendes Messgerät investieren.
Funktioniert der USB-Anschluss einmal nicht, gibt es für das Problem oft eine ganz einfache Lösung. Diese drei Methoden bringen meistens den gewünschten Erfolg.
Computer neu starten
Sollte der USB-Anschluss einmal nicht funktionieren, hilft in den meisten Fällen bereits der Neustart des Computers. Wenn das Problem nicht verursacht wird durch Hardware-Probleme, ist das die einfachste und schnellste Methode. Der Grund für die Probleme ist oft, dass in kurzen Abständen Geräte mehrere Male angeschlossen und entfernt wurden. Dieses Problem kann durch einen Neustart behoben werden.
Nach geänderter Software suchen
Wenn dadurch das Problem nicht behoben worden sein sollte, kann als Nächstes die Funktion „Nach geänderter Software suchen“ eingesetzt werden. Dafür muss der Gerätemanager aufgerufen werden. Die Option „Aktion“ anklicken und aus der Dropdown-Liste den Punkt „Nach geänderter Hardware suchen“ auswählen. Danach kann wieder ausprobiert werden, ob das Problem behoben wurde.
USB-Controller deaktivieren und reaktivieren
Ein weiterer Grund, warum der USB-Anschluss nicht mehr funktioniert, könnten veraltete Treiber sein. In dem Fall kann das Deaktivieren und Reaktivieren des USB-Controllers Abhilfe schaffen. Im Fenster des Gerätemanagers auf den USB-Controller klicken, daraufhin werden einige Elemente angezeigt. Mit der rechten Maustaste auf den ersten USB-Controller in der Liste klicken und im Pop-up-Menü „Gerät deaktivieren“ auswählen. Den Schritt so oft wiederholen, bis alle USB-Controller aus der Liste deaktiviert sind. Anschließend einen Neustart durchführen. Dadurch wird Windows nach dem erneuten Start automatisch nach geänderter Hardware suchen und die USB-Controller samt Treiber ganz neu installieren. Anschließend können die USB Geräte wieder angeschlossen werden.
Auch in diesem Fall ist es ratsam, es zunächst mit einem Neustart des Rechners zu probieren. Dadurch werden alle Treiber, die benötigt werden, neu geladen. Der USB Controller könnte dann wieder erkannt werden. In einigen Fällen reicht es auch aus, das USB Gerät auszuschalten, den Stecker kurz herauszuziehen und dann wieder einzustecken. Das Gerät wieder einschalten.
Funktioniert auch das nicht, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Das Programm USBDeview kann auch hier behilflich sein. Es listet alle USB Geräte auf, die jemals angeschlossen worden sind mitsamt der zugehörigen gespeicherten Parameter. Durch das Löschen dieser Verbindungsdaten kann das Problem beseitigt werden. Wird das USB Gerät erneut angeschlossen und der Rechner neu gestartet, wird ein neuer Erkennungsvorgang gestartet. Oft kann das Problem so gelöst werden, sofern kein Hardware-Problem vorliegt. Sollten diese Tipps nicht funktionieren, ist davon auszugehen, dass es einen Hardware-Schaden oder ein Problem mit dem Treiber gibt.
Es muss nicht immer gleich ein neuer Rechner sein, wenn Sie den schnellen USB 3.0-Standard nutzen möchten. Auch ein Desktop PC kann ganz einfach und günstig nachgerüstet werden, damit Sie in den Genuss der vollen Möglichkeiten von Geräten mit USB 3.0-Anschluss kommen. Lediglich bei Laptops erweist sich das Nachrüsten als schwierig bis unmöglich. Mit wenigen Handgriffen ist Ihr Rechner bereit und kann mit schnellen Geschwindigkeiten arbeiten. Ein Austausch, der sich lohnt.