
Modulares Netzteil vs. teil- und nicht-modulares Netzteil
Was ist der Unterschied?
Die Frage, ob Du Dir ein modulares oder ein non-modulares Netzteil kaufen solltest, muss Du immer für Dich selbst beantworten. Das modulare Netzteil hat den Vorteil, dass der Rechner immer etwas aufgeräumter aussieht, da sich die überflüssigen Kabel abnehmen lassen. Wichtiger ist aber die Leistung, die das jeweilige Netzteil liefert. Die Leistung sollte immer auf die jeweiligen Anforderungen des Rechners (Grafikkarte, CPU) abgestimmt werden. Im Normalfall verbraucht ein Gaming-PC deutlich mehr Strom, also sollte bei einem solchen auch das Netzteil stark genug sein. Im Folgenden klären wir darüber auf, worin die Unterschiede zwischen einem modularen und einem teil- und nicht-modularen Netzteil liegen. Danach kannst Du für Dich entscheiden, was Du für Dich und Deine Bedürfnisse brauchst
Das Thema im Überblick
- Schnellübersicht Eigenschaften als Stichpunkte-Tabelle
- Was ist ein vollständig modulares Netzteil?
- Die Hauptvorteile eines voll-modularen Netzteils:
- Welche Anschlüsse bietet ein modulares Netzteil?
- Welche Leistung haben modulare PC-Netzteile?
- Was sind teil-modulare Netzteil?
- Was muss man bei der Auswahl eines teilmodularen Netzteils bedenken?
- Welche Leistung haben teil-modulare PC-Netzteile?
- Was bedeutet nicht modulares Netzteil?
- Leistung des Netzteils:
- Wie viel Watt braucht ein Netzteil wirklich?
- Welche Unterschiede der Netzteilarten gibt es?
- 80 Plus Bronze, Silber, Gold, Platinum & Titanium Zertifizierung
- Fazit
Vor dem Kauf eines Netzteils sind viele Dinge zu berücksichtigen. Im Folgenden werden Unterschiede aufgelistet, die ausführlich über unterschiedliche Punkte informieren.
Eigenschaften | Nicht-modular | Teil-modular | Voll-modular |
Wärmeentwicklung | Es können höhere Temperaturen im Gehäuse-Inneren entstehen, wenn es kein gutes Kabelmanagement gibt. | Ein gutes Kabelmanagement bringt stabile Temperaturen. | Bei einem sehr guten Kabelmanagement sind niedrigste Temperaturen möglich. |
Airflow | Schwache Airflow-Effizienz | Mit dem richtigen Kabelmanagement gibt es eine ordentliche Airflow-Effizienz. | Dank der vollen Kontrolle der Kabel ist ein sehr guter Airflow möglich. |
Platzverbrauch | Kann sehr leicht und schnell in die meisten Gehäuse eingebaut werden. | Mehr Platzverbrauch als ein nicht-modulares Netzteil. | Möglicherweise ist ein größeres Gehäuse notwendig. |
Einfachheit | Alle Kabel müssen beim Austausch eines Netzteils getrennt werden. | Der Austausch ist leichter, weil weniger Kabel getrennt werden müssen. | Der Tausch ist sehr einfach. |
Kosten | Geeignet für Einsteiger-PCs. | Geeignet für Mittelklasse-PCs. | Für Highend-Systeme und sehr teuer. |
Effizienz | Niedrige Energieeffizienz. | Neuwertige, modulare Stecker ermöglichen höhere Energieffizienz. | Hochwertige Konnektoren ermöglichen eine hohe Effizienz. |
Aussehen | Viele Kabel führen zu einem unübersichtlichen Kabelsalat. | Das Kabelmanagement ist gut. | Das Kabelmanagement ist besonders gut und die beste Optik wird ermöglicht. |
Hat man die Preisfrage geklärt, bietet ein voll-modulares Netzteil keinerlei Nachteile. Ob ein Netzteil modular ist oder nicht, hat in erster Linie Auswirkungen auf die Kabelführung.
Es gibt hierbei einige Vorteile: Ein nicht-modulares Netzteil verfügt über einen dicken Kabelstrang. An diesem hängen alle notwendigen Kabel und Anschlüsse dran. Das bringt Unordnung, da man die Kabel kreuz und quer verlegen muss. Modulare Netzteile bringen Ordnung und Effizienz in das Gehäuse. Das verbessert die Optik.

Durch das bessere Kabelmanagement wird der Luftstrom verbessert. Man hat keinen Kabelsalat im Gehäuse, da nur die Kabel verwendet werden, die man wirklich braucht. Dadurch wird auch das Verlegen der Kabel erleichtert. Die Reinigung wird auch begünstigt, weil es weniger Kabel gibt. Das sorgt auch dafür, dass sich weniger Staub ansetzt. Durch die fehlenden Kabel hat man zusätzlichen Platz im Gehäuse. Das sorgt dafür, dass die Temperaturen niedrig bleiben und die Elemente länger erhalten bleiben.
Ein modulares wie auch semi-modulares Netzteil hat viele Vorteile. Das semi-modulare Netzteil verfügt über abnehmbare Kabel. Der Vorteil dabei ist, dass man nur die Kabel anschließen muss, die man braucht. Ein gutes modulares wie auch semi-modulares Netzteil hat eine Beschriftung, die das Anhängen der Kabel leichter macht. Bei einem PC muss man ohne Ausnahme das 24-polige Mainboardstromkabel sowie die 8-poligen CPU-Stromkabel anschließen. Kabel, die nicht benötigt werden, kann man an einem sicheren Ort verwahren. Vielleicht braucht man sie doch noch eines Tages. Im Folgenden werden die wichtigsten Kabel und deren Funktionen vorgestellt. Manche sind notwendig, andere sind optional.
- 24-polige Stromversorgung des Mainboards (notwendig)
- 4/8-polige EPS12V-Stromversorgung der CPU (notwendig)
- Netzkabel zur Stromversorgung des Systems (notwendig)
- 6/8-polige Stromversorgung der Grafikkarte (normalerweise notwendig)
- SATA-Stromversorgung für Speichergeräte (normalerweise notwendig)
- MOLEX-Stromversorgung für Zubehör (optional)


Bei der Auswahl eines neuen Netzteils für den Computer stellt sich immer die Frage: Wie viel Leistung braucht man wirklich? Häufig hängt die Antwort von den speziellen Anforderungen an das System ab. Besonders komplexe Systeme benötigen mehr Energie, damit sie ausgeführt werden. Besitzt man einen Desktop mit einem benutzerdefinierten Flüssigkeitskühlkreislauf, einem High-End-Mainboard und zwei GPUs, braucht man eine deutlich höhere Stromversorgung als wenn es sich um ein einfaches System handelt. Um eine genaue Einschätzung zu bekommen, wie viel Watt man braucht, gibt es im Internet unterschiedliche Netzteil-Leistungsrechner. Diese ermitteln die Leistung der verschiedenen Komponenten und können dann Aufschluss darüber geben, wie viel Watt notwendig sind. Es ist grundsätzlich immer richtig, wenn man eine etwas höhere Leistung wählt, als jene, die errechnet wurde. Damit kann man immer mit etwas Puffer arbeiten und zukünftige Upgrades durchführen.
Bei einem teil-modularen Netzteil ist nur ein Teil der Anschlüsse abnehmbar gestaltet. Je nachdem, was für Kabel fest verbunden sind, können die Anschlüsse, die nicht benötigt werden, abgenommen werden. Damit kann man das Kabelchaos im Rechner vermeiden. Bei semi-modularen Netzteilen sind die Hauptkabel immer noch mit dem Netzteil verbunden. Man kann die Anzahl der Kabel aber auf die notwendige Menge beschränken. Das schafft Platz im Gehäuse, was wiederum zu einer besseren Durchlüftung führt.
Möchte man sich für ein teil-modulares Netzteil entscheiden, sollte man sicherstellen, dass alle Komponenten im PC mit ausreichend Energie versorgt werden können. Der Strom aus dem Netz wird von der Stromgebereinheit transformiert und anschließend über die Kabel in jeweils benötigter Stärke und Spannung an die einzelnen Geräte verteilt. Das kann aber immer unterschiedlich hoch sein. Die Grafikkarte eines Gaming-PCs benötigt z.B. mehr Leistung als ein herkömmlicher Büro-PC.
Die meisten teil-modularen Netzteile haben meistens eine Ausgangs-Wattleistung von 400 bis 600 Watt. Es gibt aber auch Modelle, die 850 Watt mitbringen. Wie viel Watt man benötigt, hängt immer von der Verwendung des Pcs ab. Für einen einfachen Büro-PC sind 300 Watt durchaus ausreichend. Für einen Gaming-PC sollte mehr Leistung eingerechnet werden.

Ein nicht-modulares Netzteil hat Auswirkungen auf die Kabelführung. Aus diesem Grund sollten man vor dem Kauf darüber nachdenken, ob ein modulares Netzteil nicht doch mehr Sinn hätte. Ein nicht-modulares Netzteil verfügt über einen dicken Kabelstrang. An diesem hängen alle benötigten Anschlüsse und Kabel. Die Folge davon ist Unordnung, weil die Kabel ausgehend vom Hauptstrang kreuz und quer zu den Komponenten verlegt werden müssen. Oft bleiben Anschlüsse übrig. Diese werden dann nicht benötigt. Man kann sie allerdings nicht entfernen. Werden Kabel bei einem nicht-modularen Netzteil nicht verwendet, müssen sie nicht im Innenraum bleiben.
Gerade PC-Neulinge denken, dass mehr Watt besser sind. Das ist aber nicht ganz richtig. Der Wattwert eines Netzteils gibt immer die maximal verfügbare Leistung an. Hat man viele Komponenten am PC, die mit Strom versorgt werden müssen, muss man sich nach einem Netzteil umschauen, dass mehr Leistung mitbringt. Ein Netzteil arbeitet ab ca. 50% bis 60% Auslastung am besten. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 200 Watt (Desktop & Gaming), wäre ein Netzteil passend, dass 400 Watt Leistung mitbringt. Allerdings sollten auch die restlichen technischen Geräte auf dem neusten Stand sein.
Im Internet gibt es hilfreiche Tools, die eine grobe Berechnung des Verbrauchers bieten. Hier kann man seine Komponenten angeben und man erhält den maximalen Strombedarf. Eine Faustregel gibt es jedoch, die bei der individuellen Berechnung helfen kann.
Faustregel: Ungefährer Durchschnittsverbrauch in Watt x 2 = Netzteilleistung
Im Folgenden werden die Unterscheide zwischen den verschiedenen Arten der Netzteile noch einmal detailliert erklärt:
- Temperaturen im Gehäuse
Die Temperatur ist eng mit dem Luftstrom verbunden. Je mehr Kabel sich im Gehäuse des PCs befinden, umso weniger Luft kann durch das Gehäuse strömen. Die umliegenden Kabel behindern die Luftzirkulation. Das kann auf lange Sicht zu einem Temperaturanstieg führen, was wiederum die Lebensdauer der einzelnen Komponenten verkürzen kann. - Luftstrom
Hauptsächlich wird der Luftstrom bei nicht-modularen Netzteilen negativ beeinflusst. Das liegt daran, dass sich die Kabel immer zu allen anderen Komponenten erstrecken. Lose und unsauber verlegte Kabel unterbrechen den Luftstrom und ziehen außerdem Staub an. Dadurch kann es auf lange Sicht zu Überhitzung kommen. Nicht-modulare Netzteile begünstigen den Kabelsalat und das Durcheinander. Bei ihnen kann sich die Gefahr einer Überhitzung vergrößern. Vollständig modulare Netzteile wie auch semi-modulare Netzteile sind deutlich besser für die Luftstromeffizienz.
- Verarbeitung
Die Verarbeitung hängt immer von der jeweiligen Marke ab. Hierbei kann es je nach Hersteller zu qualitativen Unterschieden kommen. Es gibt jedoch sowohl bei modularen wie bei teil-modularen Netzteilen und non-modularen Netzteilen Anbieter, die eine gute Qualität produzieren. - Preis
Nicht-modulare Netzteile sind meistens die günstigste Wahl. Das liegt nicht am Hersteller selbst. Auch sehr gute Marken stellen nicht-modulare Netzteile her. Eine gute Alternative sind teil-modulare Netzteile. Sie sind kostengünstig und bringen die wünschenswerten Vorteile mit. Die Wahl für das richtige Netzteil hängt immer auch stark von den persönlichen Anforderungen an das System ab. Auch wenn der Preis des teil-modularen Netzteils immer noch niedriger ist, als der eines modularen Netzteils, sollte man sich für ein solches entscheiden. Es bringt mehr Flexibilität mit und bietet die besten Möglichkeiten für ein späteres Upgrade. - Optik
Der größte Nachteil eines nicht-modularen Netzteils liegt darin, dass es viele ungenutzte Kabel gibt. Diese können sich verheddern und bieten außerdem auch keinen schönen Anblick. Bei den teil- und voll-modularen Stücken hat man die Möglichkeit nur die Kabel zu verwenden, die man wirklich braucht. So erzielt man das beste Kabelmanagement. Darüber hinaus kann auch die Luft effizient in das Gehäuse rein- und rausströmen. - Nutzung, Einbau, Ausbau
Nicht-modulare Netzteile sind natürlich deutlich einfacher in der Anwendung. Man muss nicht erst schauen, welche Kabel man braucht. Alles hängt an einem Strang. Hier punktet das nicht-modulare Netzteil, da es sofort einsatzbereit ist. Die modularen wie auch teil-modularen Teile sind jedoch nicht so kompliziert, wie man anfänglich meint. Sie sind meistens mit Beschriftungen versehen, an denen man sich genau orientieren kann. Hinzu kommt auch, dass die Installation nicht so aufwendig ist, da man nicht erst an den Kabeln herumhantieren muss. Möchte man später eine Komponente am PC entfernen oder hinzufügen, geht das meistens ziemlich leicht. Auf lange Sicht gesehen ist das modulare Netzteil bequemer und praktischer. - Platzverbrauch
Ein modulares Netzteil bringt allerdings den Nachteil mit sich, dass es mehr Platz einnimmt. Bei einem großen Gehäuse spielt das keine Rolle, aber in einem kleinen kann es schon mal eng werden. Die Anschlüsse am Ende der Kabel verlängern das Netzteil um 13-19mm. Nicht-modulare Netzteile haben keine Anschlüsse am Netzteilende. Hier ragen die Kabel einfach aus der Rückseite des Geräts heraus. Es sollte auch erwähnt werden, dass die entfernbaren Kabel bei modularen Netzteilen häufig nicht kompatibel sind, mit verschiedenen Produktlinien desselben Herstellers. - Energieeffizienz
Da es in der Vergangenheit oft zu Missverständnissen in der Energieeffizienzbewertung mancher Hersteller kam, wurde die 80-Plus-Zertifizierung eingeführt. Hierbei handelt es sich um ein freiwilliges Programm zur Förderung eines effizienten Energieverbrauchs bei Netzteilen. Alle Netzteiltypen sind in verschiedenen Wirkungsgraden erhältlich. Die meisten nicht-modularen Netzteile haben nur maximal eine Bronze-Effizienz. Das ist aber meistens absolut ausreichend. Teil- und vollmodulare Netzteile kommen auch mit Platin- oder sogar Titanium-Effizienz daher.
Innerhalb der 80 Plus-Zertifizierung gibt es Stufen mit noch effizienteren Netzteilen, einschließlich 80 Plus Bronze-, Silber-, Gold-, Platin- und Titan-Zertifizierungen. Folgende Tabelle zeigt die Effizienzmetriken für jede Zertifizierung bei den angegebenen Lasten.
LAST | 80 PLUS ZERTIFIZIERUNG & EFFIZIENZWERTE | |||||
80 Plus | 80 Plus Bronze | 80 Plus Silver | 80 Puls Gold | 80 Plus Platinum | 80 Plus Titanium | |
10% | - | - | - | - | - | 90% |
20% | 80% | 82% | 85% | 87% | 90% | 92% |
50% | 80% | 85% | 88% | 90% | 92% | 94% |
100% | 80% | 82% | 85% | 87% | 89% | 90% |
Bei der 10%-Last fehlen die Werte für alle Klassen außer Titanium. Das liegt daran, dass die Belastung nur auf 80 Plus Titanium offiziell getestet wurde.
Wenn Du das Budget zur Verfügung hast und Dir ein vollständig modulares Netzteil leisten kannst, dann solltest Du Dir ein solches kaufen. Die goldene Mitte wird vom teil-modularen Netzteilen abgedeckt und bietet Dir eine gute Preisleistung. Die hohe Nachfrage nach modularen Netzteilen ist kaum verwunderlich, denn sie bieten viele Vorteile und sind auch zukunftssicher konzipiert. Der Preis schreckt viele User zunächst ab, aber auf lange Sicht gesehen, zahlt es sich aus.