
Was ist Bluetooth? Leicht erklärt und wie Sie den Funkstandard richtig & sicher nutzen
Das Thema im Überblick
- Was ist Bluetooth?
- Was kann man mit Bluetooth machen?
- Wie viel kostet Bluetooth?
- Wie sicher ist eine Bluetooth Verbindung?
- Wie aktiviere ich Bluetooth?
- Wie funktioniert Bluetooth technisch?
- Wie verbinde ich mich mit Bluetooth?
- Wann wird Bluetooth verwendet?
- Wie kann ich mit Bluetooth Daten übertragen?
- Wie weit kann man mit Bluetooth senden?
- Was ist der Unterschied zwischen Bluetooth und WLAN?
- Wohin werden die per Bluetooth übertragenen Daten gespeichert?
- Was heißt bei Bluetooth gekoppelt?
- Warum verbindet sich Bluetooth nicht?
- Kann man Bluetooth immer anlassen?
- Kann man über Bluetooth gehackt werden?
- Warum finde ich keine Bluetooth-Geräte?
- Fazit
Die Bezeichnung Bluetooth steht für einen Funk-Standard, vergleichbar in etwa mit WLAN. Allerdings ist dieser Standard nur über kurze Distanzen nutzbar. Mit Bluetooth ist es möglich, zwei Geräte völlig ohne Kabel miteinander zu verbinden. Im Gegensatz zum WLAN wird dafür auch kein Verbindungsgerät wie ein Router benutzt. Die Verbindung der beiden Geräte erfolgt direkt, das wird als Bluetooth-Pairing bezeichnet. Mit diesem Standard ist es möglich, Daten, Videos, Musik und Bilder zu übertragen. Die beiden Geräte, die miteinander verbunden werden, kommunizieren praktisch untereinander. Bluetooth wurde Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Industriestandard entwickelt, und zwar von der Bluetooth Special Interest Group (SIG). Mittlerweile gehören mehr als 30.000 Unternehmen dieser Interessengemeinschaft an. Gemeinsam soll die Bluetooth-Technik weiterentwickelt und verbreitet werden.
Über Bluetooth können Geräte kabellos miteinander verbunden werden. Dafür müssen sie sich in unmittelbarer Nähe befinden. Für gewöhnlich wird der Standard genutzt, um Geräte mit Smartphones oder Tablets zu verbinden, die Geräte werden gekoppelt. Dann ist es beispielsweise möglich, Musik vom Smartphone oder Tablet direkt auf einen Lautsprecher zu übertragen und sie so abzuspielen. Auch für den Austausch von Daten, Bildern, Musik oder Videos zwischen Smartphones oder Tablets wird Bluetooth genutzt. Es gibt mittlerweile sogar moderne Zahnbürsten, die Daten und Informationen zum Putzverhalten übertragen. Bluetooth kann auch genutzt werden, um ganz ohne Kabel eine Verbindung zu Kopfhörern, Headsets, Druckern oder Lautsprechern herzustellen. Im Auto lässt sich das Smartphone problemlos über diesen Standard mit dem Autoradio oder auch der Freisprechanlage verbinden. Desktop-PCs setzen Bluetooth ein, um eine passende Maus oder Tastatur mit dem Rechner zu verbinden.

Bluetooth kostet nichts. Dieser Standard ist bei vielen Geräten wie Smartphones, Tablets, Computern und Smart TVs mittlerweile integriert. Für die Verbindung zwischen den Geräten fallen keinerlei Kosten an.

Werden zwei Geräte miteinander gekoppelt, wird beim Aufbau der ersten Verbindung, dem sogenannten Pairing, eine verschlüsselte Verbindung erstellt. Dabei ist es egal, welche Version die Geräte nutzen. Die Verbindung erfolgt also verschlüsselt und gilt somit als relativ sicher. Allerdings stellt der kurze Moment, den der Standard braucht, um die Verschlüsselung abzuschließen, eine Sicherheitslücke dar. Diese kurze Zeit könnte einem Hacker ausreichen, um die Verbindung zu kapern und dann Zugriff auf die Daten zu bekommen. Das ist weniger problematisch, wenn Smartphone und Kopfhörer gekoppelt werden. Anders sieht es aber aus, wenn die Bluetooth Verbindung erstellt wird, um Daten oder Fotos zu übertragen. Noch schlimmer ist es, wenn Hacker diese Sicherheitslücke nutzen, um Programme auf den Geräten zu installieren, die dann auf die Daten, Nachrichten und die Kontaktliste zugreifen.
Bluetooth wird ganz einfach an den Geräten aktiviert, die miteinander gekoppelt werden sollen. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Gerät. Bei den meisten Smartphones ist es ausreichend, vom oberen Rand nach unten zu streichen. Dort erscheinen dann die Einstellungen, und Bluetooth kann dort aktiviert werden. Bei den meisten Tablets funktioniert es genauso. Bei Rechnern mit dem Betriebssystem Windows kann Bluetooth mit einem Klick auf das Nachrichtensymbol unten rechts und einem Klick auf den Punkt Bluetooth aktiviert werden. Wichtig für das Koppeln ist, dass die Sichtbarkeit für andere Bluetooth-Geräte eingeschaltet ist. Dann kann das Gerät in der Liste der sichtbaren Geräte erscheinen und steht für eine Kopplung bereit. Werden die Geräte gekoppelt, wird ein Sicherheitscode ausgetauscht. Dieser muss entweder bestätigt oder auch eingegeben werden. Danach erfolgt die Kopplung.
Die Geräte bauen per Bluetooth untereinander eine 2,4 GHz Verbindung auf. In Bluetooth-Geräten ist ein Chip verbaut, der Bluetooth-Signale sowohl senden als auch empfangen kann. Jedes einzelne Bluetooth-Gerät verfügt über eine eindeutige Seriennummer, die 48 Bit lang ist. Ist Bluetooth aktiviert, wird diese Seriennummer nach außen gesendet. Andere Geräte mit Bluetooth sind dann in der Lage, diese Nummer aufzufangen und sich dann mit dem Gerät zu verbinden, wenn diese Verbindung durch den Nutzer bestätigt wird.
Bluetooth muss auf den beiden zu verbindenden Geräten zunächst einmal aktiviert sein. Zum Koppeln wird beispielsweise am Smartphone vom oberen Rand des Displays nach unten gewischt. Dann muss „Bluetooth“ gedrückt gehalten und auf „Neues Gerät koppeln“ getippt werden. Dann den Namen des Geräts antippen, mit dem eine Verbindung hergestellt werden soll. Danach muss nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm gefolgt werden. Bei einem Tablet funktioniert es für gewöhnlich ebenso. Auf einem Windows-Rechner wird einfach unten links auf das Windows-Symbol geklickt, dann auf die Systemeinstellungen klicken und Geräte auswählen. Wurde ein Gerät bereits einmal gekoppelt, ist es in der Liste zu finden. Soll ein neues Gerät gekoppelt werden, muss ganz oben auf Bluetooth- oder anderes Gerät hinzufügen geklickt werden. Daraufhin beginnt der PC nach Geräten zu suchen.
Bluetooth wird immer dann verwendet, wenn schnell und ganz ohne Kabel Daten zwischen zwei Geräten übertragen werden sollen. Besonders praktisch ist Bluetooth, wenn beispielsweise unterwegs per Kopfhörer Musik gehört wird. Aber auch für die schnelle Übertragung von Fotos oder anderen Dateien, ohne den Datentarif zu belasten, ist Bluetooth bestens geeignet. Für die unkomplizierte Verbindung zwischen Smartphone und Lautsprechern ist Bluetooth ebenfalls sehr beliebt.
Meistens wird Bluetooth genutzt, um Dateien vom Smartphone auf ein Gerät zu übertragen. Daher wird der Weg der Übertragung hier anhand dieses Beispiels erklärt. Die Übertragung mit anderen Geräten erfolgt ähnlich. Soll eine Datei von einem Smartphone via Bluetooth übertragen werden, muss diese Datei zunächst im Dateimanager lokalisiert werden. Die Datei gedrückt halten und aus dem Kontextmenü, das dann erscheint, „Senden“ oder auch „Teilen“ auswählen. Dann werden etliche Möglichkeiten angezeigt, beispielsweise WhatsApp, Google Drive oder E-Mail. Es gibt dort aber auch die Option „Bluetooth“. Sollte Bluetooth auf dem Handy noch nicht aktiviert sein, erfolgt dies durch die Auswahl der Option. Nun sollte auf dem Gerät des Empfängers ebenfalls Bluetooth aktiviert werden. Daraufhin sollte das Gerät des Empfängers zu sehen sein und kann angetippt werden. Möglicherweise wird noch nach einer Erlaubnis gefragt oder es muss eine Art Passwort festgelegt werden, damit die Geräte gekoppelt werden können. Danach startet dann die Dateiübertragung. Oft wird die Möglichkeit des Sendens einer Datei auch gleich bei der Datei selbst angezeigt, beispielsweise wenn ein Foto geöffnet ist, findet sich der entsprechende Button meistens unterhalb des Fotos.


Die Reichweite von Bluetooth ist je nach Gerät unterschiedlich. Möglich ist eine Reichweite zwischen 1 und 100 Metern. Abhängig ist die mögliche Reichweite von der Klasse des Gerätes. Ein Gerät der Klasse 1 bietet die größte Reichweite, sie kann bis zu 100 Metern betragen. Bei der Klasse 2 sind es bis zu 10 Meter, diese Klasse wird häufig von Kopfhörern genutzt, Geräte der Klasse 3 haben lediglich eine Reichweite von gerade einmal 1 Meter. Die meisten Handys verwenden diese Klasse, da so für eine Stromersparnis gesorgt wird. Zudem wird auch dafür gesorgt, dass sich nicht zu viele Smartphones gegenseitig stören, wenn sie sich mit anderen Geräten verbinden. Ein wichtiger Faktor für die Reichweite ist aber auch, ob sich die Geräte im Freien befinden. Ist das der Fall, kann ein Gerät der Klasse 2 durchaus auch bis zu 50 Meter Reichweite haben, ein Gerät der Klasse 3 bis zu 10 Meter.
Beide Technologien werden genutzt, um kabellos Daten zu übertragen, und beide sind sehr verbreitet. Das sind auch schon die einzigen beiden Gemeinsamkeiten. Diese Unterschiede gibt es zwischen Bluetooth und WLAN:
- Bluetooth hat eine niedrige Bandbreite, WLAN eine hohe.
- Für eine Bluetooth Verbindung werden lediglich zwei Geräte benötigt, die über Bluetooth verfügen. Beim WLAN ist neben einem WLAN-Adapter aber auch ein Router notwendig, um diese Technologie nutzen zu können.
- Bluetooth ist besonders einfach. WLAN ist dagegen komplizierter, für gewöhnlich müssen für die Nutzung zunächst Hardware und Software konfiguriert werden.
- Die Reichweite des Signals ist bei Geräten der Bluetooth-Klasse 2 und 3 recht gering. Die Reichweite des WLAN-Signals beträgt dagegen bis zu 100 Meter.
- Auch beim Frequenzbereich gibt es Unterschiede. Bluetooth-Geräte kommunizieren im Frequenzbereich 2,4 GHz. Beim WLAN beträgt der Frequenzbereich 2,4 GHz bis 5 GHz.
- Bei der Nutzung von Bluetooth wird nur wenig Energie verbraucht, beim WLAN ist der Energieverbrauch recht hoch.
- Bluetooth nutzt Verschlüsselungs- und Bestätigungsschlüssel, ist insgesamt aber ein wenig unsicherer als WLAN, da diese Technik WEP und WPA nutzt.
Werden Dateien von einem Smartphone zu einem Rechner mit Windows 10 übertragen, wird der Nutzer nach der Übertragung dazu aufgefordert, den gewünschten Speicherort auf dem Rechner anzugeben. Bei Smartphones kann der Speicherort unterschiedlich ausfallen, oft kommt es auf den Hersteller an. Bei den meisten Smartphones ist es so, dass die übertragenen Dateien im Ordner Downloads zu finden sind. Einige Modelle haben auch spezielle Bluetooth-Ordner.
Das Koppeln wird auch Pairing genannt.. Damit wird der erste Verbindungsaufbau zwischen zwei Geräten, die über Bluetooth verfügen, bezeichnet. Die beiden Geräte authentifizieren sich dabei gegenseitig. Gleichzeitig tauschen sich die beiden Geräte auch darüber aus, welche Bluetooth-Profile überhaupt für die Nutzung bereitstehen. Danach wird dann die Verbindung verschlüsselt, dadurch wird der Kopplungs-Prozess abgeschlossen. Im Endeffekt bedeutet gekoppelt nichts anderes, als dass zwischen den beiden Geräten zum ersten Mal eine Bluetooth-Verbindung hergestellt wurde.
Die Gründe dafür, dass sich ein Gerät nicht per Bluetooth verbinden lässt, können unterschiedlich sein. Oft ist es bereits ausreichend, Bluetooth einmal aus- und dann wieder einzuschalten. In vielen Fällen ist das Problem damit bereits behoben. Sollte dann noch immer keine Verbindung möglich sein, ist es oft hilfreich, das Gerät einmal komplett aus- und einzuschalten. Sollte das auch nicht helfen, kann Bluetooth an dem Gerät, mit dem eine Verbindung aufgebaut werden soll, deaktiviert und aktiviert werden. Geräte wie Lautsprecher, die diese Funktion nicht bieten, sollten einfach einmal komplett ausgeschaltet und dann wieder eingeschaltet werden. Es ist aber auch möglich, dass die Geräte zu weit voneinander entfernt sind. Dann sollten sie einfach näher zusammengebracht werden.
Es ist aber auch möglich, dass das Gerät, welches angeschlossen werden soll, bei der Suche nach verfügbaren Geräten nicht angezeigt wird. Dieses Problem tritt recht häufig auf. Dann ist Bluetooth an dem Gerät oft nicht aktiviert oder es befindet sich nicht im Pairing-Modus. Oft kommt es auch vor, dass das Smartphone für andere Geräte nicht sichtbar ist. Das lässt sich in den Einstellungen ändern. Nur selten kommt es vor, dass Bluetooth einfach defekt ist. In dem Fall kann nur der Support des Herstellers weiterhelfen.
Bluetooth wird zwar über eine verschlüsselte Verbindung genutzt, dennoch ist Bluetooth weniger sicher als WLAN. Experten gehen davon aus, dass nur in der kurzen Zeit des Pairings die Verbindung gehackt werden kann. Dennoch ist es immer möglich, dass Geräte über Verbindungen angegriffen werden. Daher raten Experten dazu, Bluetooth generell auszuschalten und nur dann einzuschalten, wenn eine Verbindung hergestellt werden soll.

Es besteht die Gefahr, dass man über Bluetooth gehackt werden kann. Die größte Gefahr stellt das Pairing dar, also der Moment, wenn zwei Geräte zum ersten Mal miteinander per Bluetooth in Verbindung treten. Bei der Kopplung der Geräte muss durch den Nutzer eine PIN eingegeben werden, um die Verbindung freizuschalten. Fängt ein Hacker diese PIN mithilfe eines speziellen Tools ab, kann er sich Zugang verschaffen zum Smartphone. Zudem gibt es auch oft Meldungen darüber, dass in der Bluetooth-Schnittstelle Sicherheitslücken entdeckt werden. Ein Risiko ist also immer vorhanden.
In den meisten Fällen ist Bluetooth beim Gerät, das gekoppelt werden soll, nicht eingeschaltet. Möglich ist auch, dass sich das Gerät gar nicht im Pairing-Modus befindet. Durch eine Änderung der Einstellungen und das Aktivieren von Bluetooth kann das geändert werden. In manchen Fällen muss das zu koppelnde Gerät auch einfach neu gestartet oder vielleicht sogar zurückgesetzt werden, damit es angezeigt werden kann.
Bluetooth stellt eine einfache Möglichkeit dar, Dateien zwischen zwei Geräten mit einer direkten Verbindung ohne Umweg über Router oder Mobilfunkverbindung auszutauschen. Einfach nur einschalten, das andere Gerät koppeln, und schon kann es losgehen. Zudem ist Bluetooth die beste Möglichkeit, Kopfhörer oder Lautsprecher mit dem Smartphone zu verbinden. Bluetooth ist ein Standard, der sehr vielseitig einsetzbar ist.