
Internet langsam – was Betroffene tun können, wenn ihr Internet zu langsam ist
Sie sind viel im Internet unterwegs und arbeiten auch oft von zu Hause aus. Darum haben Sie extra den Anbieter gewechselt und sich einen neuen Tarif gegönnt. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Sie sich fühlen wie zu Zeiten, als noch Modems zum Surfen genutzt wurden. Alles ist einfach langsam, Webseiten bauen sich nur langsam oder gar nicht auf, der gestreamte Film stockt immer wieder und beim Zocken verlieren Sie immer wieder wertvolle Sekunden. Das geht Ihnen gehörig auf die Nerven. Schließlich haben Sie sich bewusst für den neuen Tarif entscheiden, um endlich schnell und flüssig das Internet nutzen zu können. Aber liegt es wirklich an der Leitung oder gibt es noch andere Fehlerquellen? Oft ist es wirklich so, dass die Anbieter nicht die versprochene Geschwindigkeit liefern können. Es ist aber auch möglich, dass das Problem an anderer Stelle zu finden ist. Was Sie tun können, wenn das Internet zu langsam ist, erfahren Sie hier.
Das Thema im Überblick
- Was machen, wenn das Internet zu langsam ist?
- Woher weiß ich, wie schnell mein Anschluss eigentlich sein sollte?
- Was kann ich bei langsamem Internet machen?
- Wo gibt es Router zu kaufen?
- Wird Internet langsamer, wenn mehrere es benutzen?
- Warum ist das Internet abends langsamer?
- Welche Möglichkeiten habe ich, um gegen meinen Anbieter vorzugehen?
- Fazit
Ist das Internet zu langsam sollte herausgefunden werden, woran es liegen kann. Ein Speedtest gibt Aufschluss darüber, ob überhaupt die Geschwindigkeit erreicht wird, die der Anbieter beworben hat. Neben der Internetleitung gibt es aber noch andere Faktoren, die an einer langsamen Verbindung schuld sein können. Auch der Router, das WLAN und der Computer sollten überprüft werden. Generell sollte nicht gleich die Schuld dem Anbieter zugeschoben werden, es gibt noch viele andere Faktoren, die dafür zumindest mitverantwortlich sein können. Ist das Internet zu langsam, sollte also auf jeden Fall ein wenig Detektivarbeit unternommen werden. Oft sind es wirklich Kleinigkeiten die verhindern, dass die volle Geschwindigkeit erreicht wird. Veraltete Treiber der Netzwerkkarte, Cookies im Browser, schlechter WLAN-Empfang, falsche Einstellungen am Router, Antivirenprogramme und ungeeignete Kabel können durchaus ebenfalls dafür verantwortlich sein.

Schaut man sich die Werbung an, locken die Anbieter die Kunden immer mit nicht gerade sonderlich aussagekräftigen Angaben. Beworben werden Internetanschlüsse meistens nur mit der maximal erreichbaren Übertragungsgeschwindigkeit. Das heißt aber nicht, dass diese Geschwindigkeit auch wirklich überall erreicht wird. Es ist durchaus möglich, dass die wirkliche Geschwindigkeit weitaus geringer ist. Das kann von unterschiedlichen Kriterien abhängen. Wohnt ein Nutzer beispielsweise in einem Gebiet, in dem der Netzausbau noch nicht weit fortgeschritten ist, kann es durchaus sein, dass die Geschwindigkeit weitaus niedriger ist. Auch die Qualität der genutzten Übertragungsleitungen spielt eine Rolle, ebenso wie die Entfernung zur nächsten Vermittlungsstelle. Es gibt aber eine Möglichkeit, die verfügbaren Datenübertragungsraten zu erfahren. Seit dem 1. Juni 2017 sind die Anbieter von Telekommunikationsdiensten verpflichtet, den Verbrauchern vor dem Abschluss eines Vertrages ein Produktinformationsblatt zur Verfügung zu stellen. Darin müssen die wesentlichen Bestandteile des Vertrags übersichtlich dargestellt werden. Im stationären Handel muss dieses Blatt entweder ausgehändigt oder auch gut sichtbar ausgelegt werden. Natürlich muss es auch im Internet zur Verfügung gestellt werden. Oft gibt es dazu einen Link zum Produktinformationsblatt. Dieser ist für gewöhnlich bei den Details zum entsprechenden Tarif zu finden. In diesem müssen genaue Angaben enthalten sein zu den verfügbaren Datenübertragungsraten. Darin muss nicht nur die maximale zur Verfügung stehende Geschwindigkeit angegeben werden, sondern auch die minimale und die, die normalerweise zur Verfügung steht. In diesem Datenblatt sollte zu finden sein, wie schnell der Anschluss eigentlich sein sollte.
Es gibt einige Möglichkeiten um herauszufinden, wo die Schwachstelle liegt und was das langsame Internet verursacht.

Geschwindigkeit testen (Speedtest)
Um zu wissen, ob die Internetleitung zu langsam ist, sollte ein spezieller Speedtest gemacht werden. Dieser kann ganz einfach online durchgeführt werden und ist kostenlos. Dafür stehen unterschiedliche Tools zur Verfügung. Sehr genaue Informationen bietet das Messtool der Bundesnetzagentur, das unter Breitbandmessung zu finden ist. Angegeben werden muss dort der Name des Anbieters, die Postleitzahl und der gebuchte Tarif sowie auch die maximale Datenübertragungsrate, die im Produktinformationsblatt zu finden ist. Anhand dieser Angaben wird ein detailliertes Protokoll erstellt, in dem nicht nur alle relevanten Daten festgehalten, sondern auch die Abweichungen von den Maximalwerten genau dokumentiert werden. Die Messergebnisse können auch gesichert werden, beispielsweise als Ausdruck oder auch durch ein Bildschirmfoto. Seitens der Bundesnetzagentur wird empfohlen, an zwei unterschiedlichen Tagen 20 Messungen vorzunehmen, und zwar im gleichen Umfang, also zehn Messungen am Tag. Nur so ist es möglich, dauerhafte Mindestleistungen auch wirklich nachweisen zu können.

WLAN-Anbindung überprüfen
Für langsames Internet kann auch das WLAN verantwortlich sein. Um herauszufinden, ob das Funknetz überhaupt ein Grund für das Problem ist und wie hoch die Datenraten sind, kann ganz einfach mit entsprechenden Analyse-Werkzeugen gearbeitet werden. Es gibt Anwendungen wie beispielsweise NetSpot oder WiFiInfoView, die eine Tabelle von allen erreichbaren WLAN-Netzwerken aufstellen und darin unter anderem über Parameter wie beispielsweise die Signalstärke und die genutzten Funkkanäle und Frequenzbänder informieren. Signalpegel, die größer sind als -50 dBm, sind völlig in Ordnung. Anders sieht es aus bei Werten, die unterhalb von -75 dBm liegen. In dem Fall ist es so, dass die Qualität der Verbindung zunehmend leidet.
Es gibt allerdings einige Faktoren, von denen das Ergebnis abhängt. Dazu gehören die WLAN-Standards, die das Endgerät unterstützt, und auch der Testzeitpunkt sowie der Standort. Es gibt aber auch eine Möglichkeit, sich ein ganzheitliches Bild zu verschaffen bezüglich der Qualität des WLANs zu Hause. Dafür kommen dann andere Tools zum Einsatz, beispielsweise WiFi-Heatmap oder Ekahau HeatMapper. Diese ermöglichen es, den Grundriss der Wohnung oder des Hauses hochzuladen. Dann wird an unterschiedlichen Standorten gemessen, daraus wird eine sogenannte Heatmap erstellt, also eine WLAN-Karte. Durch die unterschiedlichen Farben kann festgestellt werden, welcher Pegel an welcher Stelle im Wohnbereich erreicht wird.
WLAN-Repeater einsetzen
Der Einsatz eines WLAN-Repeaters kann helfen, die Internetverbindung wieder schneller zu machen. Ein solcher Repeater empfängt das Funksignal des WLANs, bereitet es auf und gibt es weiter, im Vergleich zum Eingangssignal in einer verstärkten Form . Das Signal wird praktisch von der einen Station zur nächsten wieder aufgefrischt und ohne den Verlust von Informationen weitergereicht zum jeweiligen Empfangsgerät. Besonders in großen Häusern, in denen nur ein Router zur Verfügung steht, ist ein solcher WLAN-Repeater sehr sinnvoll, um alle Endgeräte mit einem guten Signal zu versorgen.

Browsercheck & Cookies löschen
Werden Webseiten im Browser aufgerufen, lädt dieser sie zunächst herunter, bevor er sie anzeigt. Der Browser reagiert umso langsamer, je größer der Offline-Cache ist. Um dies zu beheben, sollten die Cookies des Browsers gelöscht werden. Dabei handelt es sich um Textdateien, die von Webseiten über den Browser erstellt werden, und zwar auf dem jeweiligen Endgerät. Sammeln sich viele dieser Cookies an, kann das eine negative Wirkung auf die Internetgeschwindigkeit haben. Daher ist es ratsam, Cookies regelmäßig zu löschen.
Antivirenprogramm und Firewall prüfen
Firewall und Antivirenprogramme sind dafür vorgesehen, den Rechner zu sichern. Allerdings können sie auch dafür verantwortlich sein, dass das Internet sehr langsam ist. Daher ist es ratsam, die Einstellungen der Programme zu prüfen und gegebenenfalls Einstellungen, die die Geschwindigkeit bremsen, zu verändern.
Computerprobleme ausschließen (Hardware & Software)
Es ist durchaus möglich, dass die Gründe für ein langsames Internet direkt beim PC oder Laptop zu finden sind. Betroffen ist nicht nur die Hardware, sondern auch die Software. Es ist möglich, dass sich Trojaner, Viren oder Spyware auf dem Rechner befinden und das Internet verlangsamen. Auch ein veralteter Browser ist oft ein Grund dafür. Hier ist es ratsam, die Einstellungen so vorzunehmen, dass Aktualisierungen automatisch durchgeführt werden. Mit den Updates sorgen die Entwickler nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für eine bessere Geschwindigkeit. Außerdem sollten Addons, die nicht mehr benötigt werden, gelöscht werden. Wichtig ist auch, dass Windows immer auf dem neuesten Stand ist, dasselbe gilt auch für die Treiber. Zu wenig Arbeitsspeicher oder ein überlasteter Prozessor können ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass das Internet langsam ist.
Router Konfiguration prüfen - auf fünf Gigahertz einstellen
Router verfügen für gewöhnlich über zwei Frequenzbänder, 2,4 GHz und 5 GHz. Sehr oft ist es so, dass beide gleichzeitig aktiviert sind. Das 2,4 GHz-Netz strahlt zwar weiter, ist aber langsamer. Das 5 GHz-Netz wird für gewöhnlich weniger belegt und ist dadurch in der Lage, eine bessere Verbindung zu bieten. Bei vielen Routern ist es möglich, eines von beiden Frequenzbändern zu deaktivieren, das sollte dann das 2,4 GHz Band sein. Ist dies nicht möglich oder nicht gewünscht, weil einige genutzte Geräte das 5 GHz Frequenzband noch nicht unterstützen, besteht bei vielen Endgeräten die Möglichkeit, es so einzustellen, dass es sich mit dem 5 GHz Frequenzband verbindet.
Router neu starten
Ein Neustart des Routers kann ebenfalls eine gute Lösung sein. Gibt es Probleme mit der Internetgeschwindigkeit kann es durchaus sein, dass sich der Router aufgehangen hat. Dann sorgt ein Neustart dafür, dass die Verbindung wieder schneller wird. Es ist bei den meisten Geräten ausreichend, es vom Stromnetz zu trennen, gute zwanzig Sekunden zu warten und dann den Stecker wieder einzustecken.
Router umstellen
Wenn der Router an einer falschen Stelle steht kann es sein, dass das Internet sehr langsam ist, da das WLAN-Signal nicht in der richtigen Stärke am Endgerät ankommt. Es gibt einige WLAN-Bremsen wie Mauern, Ecken, Wände, Wasserleitungen und Fußbodenheizungen, die das Funksignal stark beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass der Router bestenfalls möglichst zentral in der Nähe von Türen aufgestellt wird. Zwischen den Endgeräten und dem Router sollten sich möglichst wenig Hindernisse befinden. Das Umstellen des Routers kann zu einem schnelleren Internet führen.
Fremdnutzung ausschließen
Ist das WLAN nicht richtig gesichert kann es vorkommen, dass es von fremden Personen genutzt wird. Das verlangsamt die Geschwindigkeit. In dem Fall sollte herausgefunden werden, welche Geräte im WLAN angemeldet sind. Nicht bekannte Geräte sollten entfernt und anschließend der WLAN-Schlüssel geändert werden.
computeruniverse bietet natürlich eine große Auswahl an Routern an.

Ja, denn für jede Internetverbindung steht immer eine gewisse Bandbreite zur Verfügung. Alle Daten werden durch die Leitung geführt. Nutzen mehrere Menschen diese Verbindung, entstehen natürlich auch mehr Daten. Diese müssen aber durch die gleiche Leitung hindurch. Dementsprechend wird die Internetverbindung immer langsamer, je mehr Nutzer darauf zugreifen.
Der Grund dafür ist, dass viele Menschen tagsüber arbeiten und dementsprechend nicht zu Hause im Internet unterwegs sind. Nach Feierabend surfen dann die meisten im Internet. Das bedeutet, dass abends weitaus mehr Menschen auf die Leitungen zugreifen als tagsüber und dementsprechend das Internet langsamer wird.
Wenn die Internetleitung nachweislich nicht dem entspricht, was vertraglich zugesichert worden war, sollte der Anbieter über dieses Problem informiert werden. Zudem sollte ihm eine gewisse Frist gesetzt werden, um das Problem zu lösen. Für gewöhnlich sollte eine Frist von zwei Wochen ausreichend sein. Sollte die Geschwindigkeit danach noch immer weit unterhalb der vereinbarten Geschwindigkeit liegen oder es dem Anbieter allein von der technischen Seite her gar nicht möglich sein, die vereinbarten Leistungen zu erbringen, besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht. Dafür stehen viele Musterbriefe zur Verfügung, die genutzt werden können. Alternativ ist es auch möglich, in einen günstigeren Tarif zu wechseln, der von vornherein die Geschwindigkeit bietet, die gemessen wurde. Hat der Anbieter entsprechende Tarife im Angebot, solle ein Tarifwechsel oder eine Vertragsanpassung verlangt werden. Dabei sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass für den Wechsel keine Kosten berechnet werden und auch die Mindestvertragslaufzeit nicht gleich wieder von vorne beginnt.
Es ist zwar sehr oft der Fall, dass die Internetverbindung nicht die Geschwindigkeit bietet, mit der sie seitens des Anbieters beworben wurde. Allerdings gibt es auch viele andere Fehlerquellen, die für langsames Internet verantwortlich sind. Ist das Internet langsam trotz guter Verbindung, sollten Sie auf jeden Fall auch andere Fehlerquellen untersuchen. Oft reichen ein paar andere Einstellungen aus, um das Internet wieder auf die gewohnte Geschwindigkeit zu bringen. Dann müssen Sie sich nicht mehr ärgern, dass alles viel zu langsam geht, und alles läuft wieder schnell und flüssig, selbst wenn Sie gleichzeitig viele Anwendungen am Laufen haben.